Neue Regeln für die Charts

Die offiziellen deutschen Charts, erhoben durch Media Control, geben sich neue Regeln. Ab den offiziellen Single-Charts dieser Woche werden auch nicht auf CD veröffentlichte Tracks bzw. Songs in die Charts mit einfließen. Media Control hatte diese Änderung aufgrund des sich stetig verändernden Musikmarktes bereits End Juni angekündigt und setzt diese Regelung ab den Charts dieser Woche, also der 31. Kalenderwoche bzw. Veröffentlichung der Charts am 26. Juli 2007, erstmals um. Gemeint sind damit alle Titel, die nur als Download erhältlich sind. In Großbritannien und den USA existiert diese neue Regelung bereits seit einiger Zeit. Damit fällt es nun vielen Künstlern leichter, ihre Songs in die Charts zu bringen. Besonders Independent-Bands wie die britischen Arctic Monkeys haben sich dadurch bereits Aufmerksamkeit verschafft. Allerdings besteht auch die allgemeine Gefahr, dass neue Künstler im Sumpf der Massenveröffentlichungen untergehen. Erstmals schaffte es die Band Gnarls Barkley im letzten Jahr mit Crazy auf die 1 der britischen Charts, allein durch die große Anzahl von Download-Verkäufen. Der physische Release des Songs, also auf CD, wurde erst Wochen nach dem Entern der Nummer 1 durchgeführt. Ein weiteres Beispiel wäre der gute Mika, der mit seinem Hit Grace Kelly bereits Wochen vor dem Single-Release auf der englischen Nummer 1 thronte und das nur, weil die Downloads im Stundentakt hochgeschnellt sind.

Weiterhin werden ab dieser Woche für eine Platzierung in den Charts nicht mehr die Verkäufe einer CD, sondern der damit erzielte Umsatz geltend gemacht. Damit ist durch „Preis-Dumping", also gnadenlosem Reduzieren einer CD, zwar ein Verkaufanschub, aber keine bessere Chartplatzierung zu erreichen. Der nun für die Chartermittlung geltende Verkaufswert ist das Produkt der Verkaufsmenge mit dem Verkaufspreis, nebenbei wird es auch eine Höchstpreisgrenze von 100 Euro geben, damit das Bild der Charts nicht verzerrt wird. Allerdings wird der wie oben genannte Verkaufswert bei CD-Singles und digitalen Single-Bundles nochmal durch 2,3 geteilt und bei den Maxi-Singles 4,2. Bei diesen Zahlen handelt es sich um die durchschnittliche Anzahl der Tracks auf o.g. CD-Format. Die Geschäftsführerin von Media Control Ulrike Altig kündigte damit „den größte Umbruch in der 30-jährigen Geschichte der Charts-Ermittlung" an. Allerdings habe es diese Woche noch kein sogenannter „Download-Only"- Titel in die Charts geschafft.

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