Das Thema Nachhaltigkeit bestimmt in den letzten Jahren mehr und mehr die verschiedenen politischen wie auch wirtschaftlichen Felder. Wie aber ist es in Sachen Nachhaltigkeit tatsächlich bestellt? Die Bertelsmann Stiftung hat diesbezüglich jüngst eine Untersuchung der 34 Mitgliedstaaten der OECD vornehmen lassen. Dabei landete Deutschland zwar auf einem respektablen sechsten Platz, hat aber, wie die Studie zeigt, in verschiedenen Bereichen noch deutlich Luft nach oben.
Deutschland ist sicher
Zur positiven Platzierung Deutschlands trugen vor allem die Themen Sicherheit und sozialer Friede bei. In beiden Feldern konnte Deutschland deutlich punkten. Gründe hierfür waren ein deutliches und nachhaltiges wirtschaftliches Wachstum, eine niedrige Arbeitslosenquote, wenig Armut und ein vorbildlich ausgebautes Sozialversicherungssystem. Auch in Sachen Kriminalität lagen die in Deutschland festgestellten Werte unterhalb des Durchschnitts innerhalb der OECD Staaten. Diesen positiven Feststellungen in Sachen innerer Friede steht allerdings eine Reihe von Versäumnissen gegenüber – vor allem auf umweltpolitischem Gebiet.
Zu viel Abfall und Düngemittel
Im Schnitt werden in den OECD Staaten laut der Bertelsmann-Studie 483 Kilogramm Müll pro Einwohner und Jahr produziert. Mit einem Wert von 614 Kilogramm Müll liegt Deutschland hier weit über dem momentanen Durchschnitt. Wenig verwunderlich ist, dass sich in diesem Bereich des Rankings die USA auf den hinteren Plätzen befinden. Allerdings werden noch von Dänemark übertroffen. Dort fallen bei jedem Einwohner pro Jahr durchschnittlich 751 Kilogramm Müll an. In Bezug auf die Bundesrepublik wurde im Rahmen der Untersuchung außerdem moniert, dass im Agrarbereich eine zu hohe Belastung der Anbauflächen durch Nitrate und Phosphate stattfinden würde. Hierbei lagen die in Deutschland ermittelten Werte 93 Kilogramm höher als im Durchschnitt. Insofern besteht in Deutschland gerade im ökologischen Bereich ein großer Nachholbedarf in Sachen Nachhaltigkeit.
Ein Ansporn, besser zu werden
In der Gesamtwertung landete Ungarn zwei Plätze hinter Griechenland auf dem drittletzten Platz. Noch schlechter ist es um die Nachhaltigkeit nur in der Türkei und Mexiko bestellt. Die Sieger der Studie kommen dagegen vor allem aus Nordeuropa. Die Medaillenränge belegen dabei die skandinavischen Staaten Schweden, Norwegen und Dänemark gefolgt von Finnland und der Schweiz. Insofern lohnt es sich für Deutschland, in Sachen Nachhaltigkeit öfter mal den Blick in Richtung Norden zu richten. Denn dort liegen die vorbildlich organisierten Staaten, zu denen es aufzuschließen gilt.
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