Grüne Mode goes High Fashion. Wer hinter den Kreationen nachhaltiger Labels weite Shirts, Strickpullover und Stoffschlappen erwartet, der denkt falsch. Die sogenannte Eco-Mode ist längst zu einem großen Trend geworden. Modeblogger und Style-Magazine schreiben darüber, Designer und Modeketten erweitern ihre Produktlinien, um der Nachfrage nach umweltfreundlicher Mode zu begegnen. Diese Labels sind dabei besonders spannend.
Glückliche Raupen und natürliche Seide
Beim Berliner Label Philomena Zanetti dreht sich alles um „Peace Silk“ also „Friedensseide“. Die Designerin Julia Leifert ist Veganerin und genauso wichtig ist es ihr, dass es auch ihre Mode ist. Deshalb achtet sie bei ihrer „Friedensseide“ darauf, dass die Raupen nach der Produktion weiterleben. Im herkömmlichen Verfahren verenden die Tiere meistens.
Forscher entdecken natürlichen Inhaltsstoff für Leder
„Rhabarberleder“ ist das Kerngeschäft des Labels Deepmello. Dahinter steckt nicht etwa Leder aus dem Wurzelgemüse. Vielmehr kommt es im Prozess der Gärbung zum Einsatz und macht diesen umweltverträglicher. Die Menschen hinter die Deepmello haben jahrelang nach einem natürlichen Ersatzstoff für die umweltbedenklichen Chromsalze geforscht. Irgendwann stießen sie auf Rhabarber, der zum einen einfach zu kultivieren ist, aber auch die passenden Inhaltsstoffe liefert. Herausgekommen ist ein Leder, das besonders geschmeidig ist, 100 Prozent Made in Germany.
Ukrainische Tradition als Ideengeber
Nachhaltig muss nicht immer grün sein, sondern kann auch die Förderung lokaler Kulturen beinhalten. Das Label Sleeping Gypsy arbeitet mit jungen ukrainischen Künstlern zusammen. Sie malen die Entwürfe für die folkloristisch anmutenden Kleidungsstücke. Bunte Stickereien, ausladende Ballonärmel, dickgewebte Baumwollstoffe – das sind die Markenzeichen des Looks. Inspiration fanden die jungen Designer in der ukrainischen Trachtenmode „Vyshyvanka“.
Absolut transparente Lieferketten
Hinter dem Label Honest by steckt der Belgier Bruno Pieters. Wie der Name vermuten lässt setzt man hier auf Ehrlichkeit. Das Credo des Labels: Alle Prozesse sollen transparent sein. Wo kommen die Materialien her? Mit wem arbeitet der Designer zusammen? Solche Fragen können Kunden getrost stellen, sie bekommen die Antworten auf jeden Fall. Pieters erklärt ihnen sogar den Endpreis anhand der einzelnen Materialkosten.
Kaschmir aus der Mongolei
Das Heimatland der Designerin Sanuul Fischer ist die Mongolei. Und wer hätte gedacht, dass dieses eines der größten Produzenten von Kaschmir ist. Fischer weiß das natürlich und arbeitet seit 2008 mit lokalen Händlern in Ulan-Bator zusammen. Herausgekommen sind Kaschmir-Stücke vom Feinsten. Pullover, Kleider sogar Leggings aus der edlen Wolle gibt es in den Online-Shop zu kaufen. Und er Name des Labels lautet ganz frech: Edelziege.
Bild: Pixelio, 10646, Maclatz