Ein Mantra ist im Hinduismus, Buddhismus oder der philosophischen Lehre des Yogas beheimatet und ist eine Form des Gebets oder der Meditation. Das Mantra soll einen durch das Rezitieren in Form von sprechen, flüstern, singen oder tanzen von immer gleichen Spruchformeln in eine Art Urschwingung versetzen. Diese Urschwingung bezeichnet man im Hinduismus als „Shabda“ oder „Nama“.
Die Funktion eines Mantras
Es gibt eine Vielzahl an indischen Mantren und jede von ihnen hat eine unterschiedliche Wirkrichtung auf den Körper und Geist des Rezitierenden. Durch die ständige Wiederholung der gleichen Verse wird der Geist zum Verweilen bei dem Inhalt der Worte gezwungen und das rhythmische, meist singende Zelebrieren der Worte versetzt diesen in eine Art meditativen Urzustand. Das ruhige Verweilen ohne jegliche Bequemlichkeit ist dafür eine Voraussetzung. Ziel der Anwendung eines Mantras ist es, aus dieser Meditation mental gestärkt hervorzugehen. Der Aufbau eines Mantras ist immer der gleiche: Es besteht aus einer „Keimsilbe“ wie beispielsweise „om, ah, hum“ und Kernaussagen wie “ Gott ist die Wahrheit“ und der Namensnennung Buddhas (Amitabha) oder des Gurus.
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Das Moola-Mantra
Das Moola-Mantra gilt als ein besonderes Heilmantra und feiert in seinen magischen Worten die maskuline sowie die feminine göttliche Energie. Es soll das eigene innere Licht also quasi die göttliche Kraft in einem vertiefen und dient dabei die Lebensgeister erwecken. Das Vertrauen in das Leben und der Freude über die eigene Existenz soll damit aktiviert werden. Als Ausdruck für den angestrebten inneren Frieden singt oder chantet (rezitiert) man das Moola-Mantra feierlich. Probieren Sie es doch einfach mal aus!
Das Moola-Mantra: Text und Übersetzung
Sanskrit:
Om Sat Chit Ananda Parabramha
Purushottama Paramatma
Sri Bhagavati Sametha
Sri Bhagavate Namaha
Hari Om Tat Sat
Sinngemäße Deutsche Übersetzung:
Ich verneige mich vor dem höchsten Wesen, das Existenz, Bewusstsein und Glückseligkeit ist.
Ich verneige mich vor dem Göttlichen, das sich in menschlichen Formen und in unseren Herzen manifestiert.
Ich verneige mich vor dem weiblichen und vor dem männlichen Aspekt des Göttlichen.
Gott ist die Wahrheit – das wahre Sein.
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