MLB: Historische Pitcher-Leistung führt San Francisco zum Titel

Die Könige des Baseballs kommen aus San Francisco: In sieben Spielen setzen sich die Giants (aus der National League) gegen den American-League-Vertreter Kansas City Royals mit 4:3 Siegen durch und gewannen die MLB World Series. Für San Francisco ist es der dritte Titel in fünf Jahren – in einer Ära, die eigentlich von der Ausgeglichenheit der Teams lebt, eine erstaunliche Leistung.

Wie gewohnt, ging die Endspielserie im Modus „Best of Seven“ über die Bühne und in diesem Jahr auch über die volle Distanz. Zum wertvollsten Spieler (MVP) wurde Giants-Pitcher Madison Bumgarner gewählt, der in drei Spielen zum Einsatz kam und einen sagenhaft niedrigen Earned Run Average (ERA) von 0,25 aufwies: In den 36 Innings, in denen er als Ballwerfer auf dem Platz stand, ließ Bumgarner nur einen Run zu.

„Mad Bum“ macht die Giants glücklich

„Mad Bum“ begann Spiel 1 als Starter und die Giants gewannen relativ komfortabel mit 7:1; drei Runs der Giants im ersten Inning zogen den Royals gleich den Zahn. Spiel 2 war lange eng, ehe die Royals mit fünf Runs im sechsten Inning die Weichen auf Sieg stellten und letztlich mit 7:2 siegten. Spiel 3 konnten die Royals erneut für sich entscheiden – diesmal mit einem knappen 3:2. In Spiel 4 wiederum explodierte die Offensive der Giants und es gab einen klaren 11:4-Sieg für San Francisco. Spiel 5 war wieder eine große Bumgarner-Show: 5:0 lautete das Ergebnis. Gerade mal vier Hits ließ Bumgarner in dem Spiel zu, in dem er sogar für sämtliche neun Innings auf dem Platz stand (Complete Game). Es war das erste Zu-Null-Spiel (Shutout) in der World Series seit 2003. Ein Sieg fehlte den Giants nun noch, um die Serie zu gewinnen – aber die Royals gaben sich noch nicht geschlagen: Mit 10:0 fegten sie die Giants in Spiel 6 vom Feld und erzwangen das alles entscheidende Spiel 7.

Entscheidung erst im siebten Spiel

Womit wir wieder bei „Mad Bum“ wären: Tim Hudson begann Spiel 7 als Starting Pitcher für die Giants, wurde aber schon im zweiten Inning ausgewechselt, als er zwei Runs zuließ. Jeremy Affelt kam für die nächsten Innings aufs Feld (und ließ keinen Run zu), bevor im fünften Inning beim Stand von 3:2 für die Giants wieder Bumgarner den Ball in die Hand nahm – nur drei Tage nach seinem letzten Einsatz. Das war’s dann für die Royals, die kein Mittel gegen Bumgarner fanden. Obwohl es im neunten und letzten Inning nach einem Fehler von Giants-Center-Fielder Gregor Blanco noch einmal eng wurde: Durch den Fehler erreichte Alex Gordon von den Royals die dritte Base und der Ausgleich war nur noch 90 Fuß von der Home Base entfernt. Allerdings hatten die Royals zu diesem Zeitpunkt schon zwei Outs auf der Uhr und Salvador Perez tat den Giants den Gefallen, ein Foul Out zu schlagen. Es war das dritte und letzte Aus des Innings, des Spiels und der gesamten Serie. Mit dem 3:2 hatte San Francisco die World Series gewonnen – nach 2010 und 2012 nun also auch 2014.

Diese World Series war übrigens erst die zweite Endspielserie, in der sich zwei Mannschaften gegenüberstanden, die schon in der Wild-Card-Runde ran mussten (nach 2002). Für die Giants war es der insgesamt achte Titel, inklusive ihrer Zeit als New York Giants (bis 1957). Die Royals konnten sich zum ersten Mal seit ihrem letzten (und einzigen) World-Series-Triumph 1985 überhaupt wieder für die Play-Offs qualifizieren.

Foto: Thinkstock, Digital Vision, Donald Miralle

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