Markus Söder bezieht Klassenkeile

Keine Meinungen

  1. Das haben Sie wirklich sehr gut beschrieben. Papst Benedikt präsentierte sich tatsächlich als eine Mischung aus dem kleinen, wahrhaft frommen Menschenjungen Josef, dem die Herzen und die Gemüter zurecht zufliegen, und dem nüchternen, maschinell arbeitenden Ratzingerintellekt, der explizit weiß, was er bewirken will. Zuckerbrot und Peitsche, katholisch halt. Aber er ist grundsätzlich mehr Ratzinger als sonst etwas und hochraffiniert in der Art, wie er seine bezogene Position auszudrücken und daran festzuhalten weiß. Eigentlich so, dass man es erst hinterher merken soll…Dass er in seinem Vortrag gleich am Anfang die nicht verschmerzte Zurücksetzung seines theologischen Studienfaches durch damalige Wissenschaftsstudenten von 1959 untergebracht hatte (und sich aus seinem jetzigen Stand heraus dafür rächte, indem er das Studium der Wissenschaft am liebsten nicht mehr ohne Gottesbezug zulassen wollte), zeigt deutlich: Ratzinger „vergisst“ nicht, er hat ein Elefantengedächtnis, wartet auf seine Chance und entschuldigt sich hingegen eher ungern. Auch dass er damals gegen Papst Johannes Pauls II öffentliche Entschuldigung für die kirchlichen Verbrechen stand, ist bekannt…Bei Ratzinger, da gibt es kein einziges Wörtchen, das nicht druckreif wohl überlegt oder nicht exakt platziert wäre, er sagt nichts, was er nicht genau so beabsichtigt hätte, ob unterschwellig oder deutlich. Ratzinger war sich m.E. sehr wohl bewusst, welche Provokation er dem Islam gegenüber in seinen Vortrag einschloss. So ein Zitat über den Gewaltaufruf des schlechten Mohammed und seinen Gott, dem er den Logos absprach, und der die Wahrheiten wahllos verändert, baut er nicht ohne Absichtlichkeit in einen mit Überlegung erarbeiteten Vortrag ein. Vor Millionen von Zuschauern in aller Welt! So etwas ist kein Versehen, denn es fehlte entschieden auch an einer einzigen positiven Äußerungen zum Islam darin. Wenn man dieses kurze Pausieren inmitten des Zitates, diesen gezielt gehobenen, Aufmerksamkeit der Zuhörerschaft fordernden Blick, registriert hat, WEISS man einfach, dass er mit diesem Zitat absichtlich Wirkung erzielen wollte. Ich habe mir das mehrmals angesehen und ich kenne seine Art und Gesten schon genügend aus seiner Zeit in München. Deshalb haben auch die nachträgliche, allzu lässig wirkende Erklärung des Vatikansprechers, der Papst habe doch nur zum Dialog zwischen den Kulturen aufrufen wollen, und des Papstes „Bestürzung“, dass seine Worte Muslime beleidigt haben „könnten“ (heuchelheuchel), auch auf mich keineswegs Eindruck gemacht. Dieser Mann ist nicht naiv!! Hätte ein oberster Moslemführer einen Vortrag vor einem Millionenpublikum gehalten, in welchem er den Christengott mit „Mein ist die Rache“, spricht der Herr, und Jesus mit „Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert“ zitiert hätte, wären die Christen ob so einer Kurz-Charakterisierung ihres friedlichen Glaubens, welche nur die Gewalt heraushebt, auch auf die Barrikaden gegangen und hätten das nicht als positiven Einstieg in einen Dialog empfunden.Grundsätzlich könnten dem Papst aber auch alle Frauen beleidigt sein, die christlichen und die muslimischen, denn über seine erschreckend blöde Marienmoralpredigt legte er wieder allen ans Herz, sich selbst zurückzunehmen wie Maria es vorbildhaft tat, immer den Herrn zu bitten ohne etwas dabei zu fordern und es ihm zu überlassen, ob er etwas tun will oder nicht und auch die Art und Weise, wie er die Sache handhaben will. Position klargestellt und weiterzementiert. Großer Fortschritt. Und die Evangelischen haben auch keinen Grund von Annäherung in der Ökumene zu jubeln, wer gut zugehört hat, hat auch den Nebensatz bei der Ankunft am Flughafen nicht überhört, dass 500 Jahre Trennung nicht so einfach vom Tisch zu wischen seien. Als Mensch so für sich gesehen, mag er ja ganz umgänglich und nett sein, keine Frage. Aber wie ich schon sagte: Lasst das Lächeln, die Stimme, sein Charisma, den Altersbonus und sein herzliches Winken weg, und es erschließt sich die Brisanz und Nüchternheit seiner Aussagen und seines Amtes.

  2. Ich frage sie, für was würden Sie sich entscheiden? Für den guten Sex oder die liebe Ihres Lebens?

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