Macht uns künstliches Licht krank?

Mit Lampen können wir die Dunkelheit erhellen und die Nacht zum Tag machen. Doch zum Schlafen brauchen wir unbedingt Dunkelheit. Wir verraten Ihnen warum.


Bis weit in die Wüste müssen Astronomen reisen, um den Weltraum zu erforschen. In bewohnten Regionen ist der Himmel zu hell, um Sterne genau erkennen zu können. Wenn es Nacht wird, strahlen und blinken Billionen von Leuchtkörpern auf der Erde. So viele, dass Forscher von einer Lichtverschmutzung sprechen. Die künstliche Helligkeit stört nämlich nicht nur Sterngucker, sondern auch die Natur. Tiere und Pflanzen brauchen nachts Dunkelheit, um sich nachts regenerieren zu können. Und auch wir Menschen werden beeinflusst: Was US-Forscher zuerst an Mäusen und Hamstern beobachtet haben, konnte mittlerweile auch für Menschen bestätigt werden. Tagsüber macht unserem Körper künstliches Licht nichts aus. Aber schon nach wenigen Wochen Nachtruhe im Dämmerschein können depressionsähnliche Symptome auftreten. Antriebslosigkeit und Konzentrationsprobleme verschwinden erst wieder, wenn man einige Tage im Dunkeln schläft.

Laut einem EU-Bericht fördert zu viel Licht in der Nacht möglicherweise sogar Krebs. Israelische Wissenschaftler vermuten, dass unser Hormonhaushalt durcheinanderkommt, wenn nachts durch die geschlossenen Lider Licht auf die Netzhaut fällt, da die Produktion des Schlafhormons Melatonin gehemmt wird. Dieses Hormon macht unseren Körper jedoch widerstandsfähig gegen Tumore wie Brustkrebs. Weitere Untersuchungen zeigten, dass Schlafen in völliger Dunkelheit zudem das Herz schützt, den Stoffwechsel beeinflusst und dazu beiträgt, schlank zu bleiben. Erholsamer ist es sowieso.

Eine ungestörte Nachtruhe hat eine überragende Bedeutung für die Funktionen von Körper und Gehirn. Daher sollten wir uns unbedingt vor Lichtsmog abschirmen. Blickdichte Gardinen und das Ausschalten aller Lampen sind die Basis. Darüber hinaus sollte man bereits anderthalb Stunden vor dem Einschlummern nicht mehr am Computer arbeiten oder spielen. Unsere innere Uhr wird von der blauen Strahlung elektronischer Bildschirme besonders stark gestört und verzögert die natürliche Melatoninproduktion am Abend. Dadurch fällt dann das Einschlafen schwerer.

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