Lucius: Werde zum 6-jährigen Serienkiller

Würde man Lucius in wenigen Worten beschreiben, so klingt das wie ein Killerspiel ohne Sinn und Verstand, dabei töten wir gar nicht wirklich, sondern versuchen die Umgebung zu manipulieren, damit die Menschen aus ihren Gründen den Freitod wählen oder sich gegenseitig an die Gurgel springen.

Lucius: Klein aber gemein

Wer ist das überhaupt? Wenn wir den Namen etwas weiter spinnen, dann handelt es sich um eine mögliche Kurzform von Luzifer, auch Lucifer geschrieben, die im Lukasevangelium auf den gefallenen Lichtbringer und die Verbindung zu Satan zurückführt (Lukas, Kapitel 10, 18). Lucius ist im Spiel der Sohn von Satan.

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Shiver Games wagt sich mit seinem ersten großen Werk ins Adventure-Genre mit unüblichen Methoden. Gut und Böse werden verdreht, wir dürfen Menschen in den Tod treiben, weil es nur so das Familienanwesen rein von allem Humanen hält. Damit die Menschheit und darüber hinaus auch Gott nicht bemerkt, dass es sich um Satans Werk handelt, muss der Spieler die Missionen im verdeckten durchführen. Weil anscheinend gerade große Familieneinkunft ist, hat der kleine Teufel jede Menge Frischfleisch auszuschalten. Ich bin an der Stelle wahrscheinlich nicht der einzige, der die Medienwächter aufschreien hört.

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Das Genre ist mit Horror-Schockern ganz gut abgesteckt, interessant ist hierbei, dass wir nicht auf der Seite der möglichen Opfer stehen, sondern die NPCs „zu Tode“ erschrecken dürfen. Die Waffen sind mental angelegt. Zu Anfang sind wir „nur“ ein einfaches Kind, später entwickeln wir mit voranschreiten der Handlung übersinnliche mentale Fähigkeiten, wie Gedankenmanipulation. Geboren am 6.6.(19)66 zeigt der Racker mit seinem 6. Lebensjahr wer er ist und von wem er abstammt. Zumindest scheint dem so. Das Haus verbirgt jede Menge Mysterien, die auch den Jungen betreffen. Umso länger wir uns im Haus aufhalten und die Villa erkunden, umso näher kommen wir hinter das Geheimnis, warum ausgerechnet dieses Haus so rein von Menschen sein soll.

Einzigartiges Point „n“ Click Adventure

Der gesamte Spielraum beschränkt sich auf die frei begehbare Villa inklusive Gartenanlage. Optisch macht die Umgebung einen guten Eindruck. Die Figuren hingegen bewegen sich hölzern, interagieren optisch begrenzt und hinterlassen einen spürbar lieblosen Eindruck. Ein Grund mehr sich derer zu entledigen, zumindest Lucius ist in seinen Handlungen nicht ganz so eingeschränkt wie seine KI-Mitmenschen. Bevor das Spiel nach Deutschland zu kommen vermag, wird es in der Heimat von Shiver Games, Finnland sowie England, Skandinavien, Australien und Neuseeland erscheinen. Gespielt wird Ende 2011 vorwiegend auf dem PC unter Windows.

Keine Meinungen

  1. Tolle Zusammenstellung. Danke. Würde aber sagen, dass Pac Man auf jeden Fall einen Platz in der Top10 verdient hat. Für mich immer noch der Klassiker schlechthin.

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