Außer Hundertausenden begeisterten Sportwagenfans lieben vor allem auch die Macher der Branche wie Autohersteller, Techniker, Fahrer, Entwickler und Marketing-Profis die wohl legendärste Teststrecke für sportliche Autos. Denn hier zeigt sich, ob sich die Arbeit an den Reißbrettern der Autoentwickler gelohnt hat. 24 Stunden werden die Wagen in engster Konkurrenz mit den Schwergewichten der Autoindustrie wie Ferrari, Audi, Porsche, Aston Martin, Toyota, Chevrolet gemessen. Le Mans ist quasi der Laufsteg für die aktuelle Kollektion der Prototypen der Autohersteller. Eine Bühne, die seit 1923 weltweit Beachtung findet und immer mehr zum Schaulauf für moderne Autohersteller wird.
Le Mans 2012 ist das Maß aller Dinge für Sporwagenhersteller
Eine Runde auf der Langstrecke, dem Circuit des 24 Heures in Le Mans, dauert auch für die schnellsten Sportwagen rund 3 bis 3,5 Minuten – es gibt also viel zu sehen für die begeisterten Rennsportanhänger. Der Belag entspricht normalen Straßenverhältnissen. Der Kurs ist sehr kurvenreich, anspruchsvoll und bietet guten Grip. Le Mans wie auch der Nürburgring gehört zu den Strecken, wo Zuschauer besonders viel Spaß haben.
Le Mans 2012 mit Dreifachsieg für Ingolstädter Sportwagenhersteller
Für den deutschen Autohersteller aus Ingolstadt lief das diesjährige 24 Stunden Rennen von Le Mans vom 16. bis 17. Juni 2012 mehr als optimal. Die Audiflotte belegte mit ihren 12 Fahrern und dem Siegerteam Joest nicht nur den ersten Platz im Klassement, sondern konnte auch noch die Plätze zwei und drei.
Damit zeigt der bayerische Fahrzeughersteller auch, dass sich der Einstieg in den Rennsport mit Hybridtechnik auf ganzer Strecke auch für Langstreckenrennen wie Le Mans 2012 gelohnt hat – die ersten beiden Plätze wurden von den zwei Audi R18 e-tron quattro belegt, gefolgt von R18 ultra auf dem dritten Platz.
Das Siegerteam Joest hat sich bereits seit 1998 mit Audi-Motorsport vermählt und feierte erste gemeinsamen Erfolge in Le Mans und in der American Le Mans Series mit dem Sportprototyp R8. Bisher hat der Rennstall aus Bayern seit dem Jahr 2000 9 Siege in Le Mans mit seinen Sportwagen eingefahren. Ab 2006 wurde der Sportprototyp R10 TDI mit Dieselmotor erfolgreich eingesetzt. Gewonnen wurde bei den 12 Stunden von Sebring und bereits in den 24 Stunden von Le Mans 2006 bis 2008. Auch der Nachfolger des R10, der R15, ist ein Fahrzeug mit echtem Siegergen – der Motor mit seinen rund 440 kW beziehungsweise 540 PS gehört zu den Muskelprotzen in der Sportwagenszene. Der R15 kam 2009 erstmalig und dann überarbeitet 2010 zum Einsatz. Seit 2011 fährt Nachfolger R18 im Rennsport wieder ganz groß auf. So ist das diesjährige Rennen für die Ingolstädter nur eine Fortsetzung der richtigen Strategie. Gewann 2011 der R18 mit kompaktem V6-TDI-Motor, so ist es der verbesserte R18 e-tron quattro, eine Modellvariante des R18 ultra mit Hybridantrieb und im Ultra-Leichtbau, der nun Geschichte schreibt.
Hybridboliden dominieren Rennsportszene
Die Sportwagensaison und Le Mans 2012 gehört wie schon im Vorjahr trotz harter internationaler Konkurrenz eindeutig der deutschen Tüftlerbude aus Ingostadt, die nun erstmals in der Geschichte des Rennsports einem Hybridfahrzeug zum Sieg verholfen hat. Ein optimistisches Zeichen für das Hybrid Auto im Rennsport und damit auch in der Autoherstellung für den Weltmarkt. Es hat ein Umdenken zur Nachhaltigkeit im Rennsport stattgefunden.