Larache erlaubt einen faszinierenden Blick auf die Geschichte der Stadt und gleichzeitig auch auf die des ganzen Landes. Wie Marokko selbst befand sich auch die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz seit vielen Jahrhunderten unter der Herrschaft anderer Länder, wie sich auch an den verschiedenen, mehrsprachigen Namen der Orte und Sehenswürdigkeiten ablesen lässt. Besonders die Spanier entdeckten zwischen dem 15ten und 17ten Jahrhundert hat sich als prägend herausgestellt.
Larache ist schon seit Jahrhunderten als Wirtschaftsstandort am Atlantik bekannt
Noch heute finden sich Bezeichnungen wie „Castillo de las Cigueñas“ oder „Socco de la Alcaiceria“ für den Souk, den Wochenmarkt. Durch die lange Herrschaft der Franzosen in Marokko sind aber auch, wie im restlichen Teil des afrikanischen Königreiches, französische Ortsnamen anzufinden. So wird der Platz, der die Altstadt Laraches von den neueren Bauten der Hafenstadt trennt, „Place de la Libération“ genannt. Die vollständig von der Stadtmauer umschlossene und gut erhaltene Medina erreicht man über das Donnerstagstor, das Bab el-Khamis.
Doch schon vor Frankreich und Spanien war der Küstenstreifen im Nordwesten Afrikas für andere Länder interessant: Als phönizische Siedlung gegründet und später von den Römern als Kolonie genutzt, ist Larache als Handelsort schon seit dem Altertum bekannt. Auch heute kann man die Therme, Amphitheater und Festungsanlagen in den Ruinen ganz in der Nähe bei Lixus besuchen. Der Antike widmet man sich in Larache auch im Musée Archéologique.
In der Hafenstadt treffen sich Historie und Aktualität
Das aktuelle Leben am Atlantik wird bestimmt von Märkten und der Fischerei. Sonntags werden auf dem Wochenmarkt alle Waren feil geboten, die man sich nur vorstellen kann. Schmuck und Kunst findet man hier ebenso wie Lebensmittel und Gebrauchsgegenstände. Die Preise dabei sind häufig besonders günstig.
Larache ist trotz der umfassenden Geschichte, den hervorragenden Unterkünften zu preiswerten Kosten und der spannenden Architektur, in der sich die westliche und arabische Welt trifft, bislang noch nicht touristisch ausgereizt. Der Besucher kann hier also neben seinem historischen Interesse auch seinen Wunsch nach Ruhe und Erholung befriedigen.