Kuba: Die Karibikinsel erlebt gerade einen wahren Boom. Noch einmal wollen Urlauber den ursprünglichen Charme des Landes genießen – bevor sich dort alles für immer ändert.
Aus den Häusern erklingt Musik, knallbunte Straßenkreuzer fahren laut knatternd vorbei, und die Luft ist so mild, dass es einen den Alltag zu Hause in Windeseile vergessen lässt.
Kuba boomt. Vor allem seit die Amerikaner ab 2014 weitgehend ungehindert auf die Karibikinsel reisen durften, vollzieht das Land den Übergang von verschnarchten Kommunismuszeiten hin zur Mode-Destination im Laufschritt. 3,5 Millionen Touristen waren vergangenes Jahr hier, allein die Besucherzahlen aus Deutschland stiegen um 26 Prozent. Umso mehr lohnt sich gerade jetzt noch ein Besuch Kubas. Denn seit Fidel Castros Tod vor sieben Tagen, wird sich in den nächsten Jahren das Gesicht der Insel wandeln. Der heute so beliebte Retro-Charme wird dann mit Sicherheit einer Moderne weichen, die nicht zwingend weniger schön sein muss.
Mode auf Kuba
Auch Designer Karl Lagerfeld scheint die Zeichen der Zeit erkannt zu haben. Er war für eine Chanel-Modenschau, auf der unter anderen Gisele Bündchen die edlen Roben präsentierte, in der Inselhauptstadt Havanna. Im Frühjahr waren bereits Mick Jagger, Barack Obama und Papst Franziskus hier, und im Sommer feierte Sängerin Madonna ihren 58. Geburtstag auf der Trauminsel.
Doch jenseits aller Trends ist es schlichtweg die Schönheit der Insel mit ihren 3000 Stränden, die die Besucher anlockt. Schon Christoph Kolumbus zeigte sich 1492 begeistert und schwärmte, dass er niemals einen schöneren Ort gesehen hätte.
Wer am strahlend weißen Strand von Varadero, auf einer schmalen Halbinsel im Norden gelegen, unter Palmen wandelt, ist geneigt, Kolumbus beizupflichten: Die Palmen wiegen sich sanft im Wind, das kristallklare Wasser plätschert in winzigen Wellen an den Strand, und in einer kleinen Bar werden fruchtig-süße Cocktails mit Rum aus heimischer Produktion gereicht.
Kulinarisches
Wer noch einmal einen ganz intimen Einblick in die kubanische Kultur gewinnen möchte, sollte eines der vielen Paladares (gastronomische Kleinbetriebe) besuchen. Die kleinen Restaurants werden meist von Familien geführt und dort können Sie günstig, köstlich und original speisen. Diese Restaurants waren die ersten Privatbetriebe, die in dem Land, in dem sonst alles unter staatlicher Führung steht, erlaubt waren. Hier wird man also beim Essen zu einem Zeitzeugen der Wandlung Kubas.
Video: YouTube (www.youtube.com/watch?v=mwKzho5dUxM)