Die Lateiner waren es wieder einmal, denn auch wenn das Wort gerne auf die Franzosen zurück geführt wird, haben die es sich vom lateinischen „contingere“ stibitzt, was soviel bedeutet wie „zuteil werden“.
Ein Kontingent zum Ausnutzen
Wie auch das lateinische Original wird demnach auch das deutsche „Kontingent“ mit einem „n“ nach dem „i“ geschrieben und das bezeichnet heute vorwiegend eine exakte Menge an Dingen, die man besonders gerne im kaufmännischen Bereich damit bestimmt. Ist es aufgebraucht, besteht es für gewöhnlich aus 0 und dann muss man entweder eine neue Menge an Dingen herbei schaffen, oder aber das relativ bescheidene Kontingent so stehen lassen und sich etwas anderes suchen.
Die Menge macht's Möglich
Im Alltag verwehren sich die Kontingente weitreichend der Philosophie und überlassen diese der Kontingenz, die nach Aristoteles das „Mögliche“ bedeutet und die in der Logik das beschreibt, was nicht notwendig ist, allerdings auch nicht unmöglich. Einfach umschrieben kann man das etwas grobschlächtig als die Willkür bezeichnen, die auch gerne das umfasst, was wir einfach nicht beeinflussen können.
Manch einer hat die Kontingenz sogar dazu verwendet, um seinen Gottesbeweis zu untermauern. Denn, wenn es nicht notwendige Dinge gäbe, so müsste man doch annehmen, dass sie von irgendwem geschaffen wurden. Denn nicht notwendige Dinge könnten auch genauso gut nicht existieren, was ein viel geringerer Aufwand wäre und der einfache Weg sei im Universum generell bevorzugt – so die Herren Philosophen.
Natürlich muss man dem nicht zustimmen, immerhin ist die Unterscheidung zwischen notwendig und nicht notwendig bereits eine äußerst relative Angelegenheit, weshalb ihr Beweis äußerst schwierig ist.
Ironischerweise können wir vielleicht nicht die Kontingenz, wohl aber das Kontingent beeinflussen, weshalb Kaufmann und Kauffrau Letzteres vorziehen. Mit willkürlichen Mengen aus nicht notwendigen Dingen organisiert und handelt es sich nämlich äußerst kompliziert.
Weiterführende Links:
http://www.mindpicnic.de/cardbox/geschichte-der-gottesbeweise-1/6/ – Der Kontingenzbeweis