Kolumne nach dem 13. Spieltag

Was gibt es schlimmeres, als Fussball-Ergebnisse zu erhalten, die polarisieren, aber die man nicht am Bildschirm verfolgen kann. An diesem Wochenende feierte meine Mutter ihren 50. Geburtstag und selbstverständlich traf sich die gesamte Family, um ab Punkt 15:30 bei Kaffee und Kuchen die Feier einzustimmen. Eine Stunde später stahl ich mich ins Auto, um meine Freundin vom Bahnhof abzuholen und war Zeuge der Halbzeitergebnisse. Natürlich bestimmte das 0:3 der Bayern gegen den Meister die Meldung. Ich biss mir in den Arsch, dass ich dieses Spiel verpassen würde.

Später vernahm ich noch den Endstand, freute mich einen Loch in den Bauch, ärgerte meinen Bruder, der offen mit seiner Bayern-Liebe umgeht und ärgerte mich doch… dass ich nicht mal die Sportschau würde schauen können. Auch Tage später blieb mir nur der Hohn, die Statistik des Kickers und der Wutausbruch des Herren Hoeneß. Aufgestaute Wut, möchte man meinen. Seit einigen Wochen läuft es nun schon nicht rund. Die drei Unentschieden gipfelten nun in dieser Niederlage, die die Bayern zurück auf den Boden der Tatsachen bringen. Sie sind doch nicht unbesiegbar in dieser Saison, trotz ihrer Investitionen vor Saisonstart. Es gibt einem nur das gute Gefühl, dass Erfolg doch nicht käuflich ist.

Während beim FCB nun jeder auf jeden rumhackt und eingefleischte Bayern-Fans schon vom Ende des Herrn Hitzfeld sprechen und mir den Namen Mourinho ins Ohr säuseln, ist der VfB zurück. Schön und erleichternd zu sehen, dass sich Horst Heldt trotz des holprigen Starts nicht aus der Ruhe hat bringen lassen und an Veh festhielt, der ins Schwabenländle passt, wie Hitzfeld an die Isar. Den Lohn dafür zahlen die Spieler nun zurück, mit konzentrierten Leistungen, Toren und Siegen. In dieser Form darf sich der FCB über den nächsten Verfolger freuen…

Und ich mich auf den nächsten Spieltag, den ich dann hoffentlich wieder live vor der Glotze verbringe.

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