Es ist der Kocherlball, der ganz München so früh morgens aus dem Bett lockt. Ich denke, der Großteil der Gäste hat die Nacht einfach durchgemacht und kommt aus dem P1 – was ja fast um die Ecke liegt. Auf der Homepage der Stadt München versucht man, den Hype wie folgt zu erklären.
„Der Kocherlball ist eine alte Münchner Tradition. Im letzten Jahrhundert kamen im Sommer an jedem Sonntagmorgen in aller Früh bei schönem Wetter junge Dienstleute, Köchinnen, Laufburschen, Kindermädchen und Hausdiener zum Tanzvergnügen am Chinesischen Turm zusammen. Denn danach musste wieder gearbeitet werden. 1904 wurde diese Münchner Institution aus „Mangel an Sittlichkeit“ verboten. Ob die Sittlichkeit inzwischen wieder hergestellt ist, darf bezweifelt werden, der Kocherlball aber ist es: seit 1989 wurde auf Initiative des städtischen Kulturreferats der schöne Brauch wieder eingeführt. Inzwischen ist der Kocherlball wieder so beliebt, dass in den letzten Jahren durchschnittlich an die 12.000 Volkstanzfreunde zu dieser frühen Morgenstunde zum Chinesischen Turm strömen.“
Aber so wirklich erklärt das nicht, weswegen Tausende von Münchnern um 5 Uhr aus dem Bett springen oder sich umziehen und mit Picknickkorb, Lüster und Tischdecke bepackt den frühen Morgen bereits zum Chinesischen Turm pilgern. Ist es die entspannte Stimmung am frühen Morgen im Englischen Garten? Die Location? Die Tradition? Das Außergewöhnliche? Für mich ist es eine wundervolle Mischung aus allem und ich freue mich schon auf den nächsten Kocherlball 2007.