Das Sony Center ist Lebensraum, Einkaufsmeile und Vergnügungspark. Inmitten der Tonnen von modernem Stahl, Glas und Beton steht das Hundert Jahre alte Gemäuer, das den Kaisersaal ausmacht.
Der Kaisersaal: entstanden aus Wilhelms Sinn nach Zerstreuung
23 Millionen Reichsmark ließ sich Kaiser Wilhelm II. den Prunkbau damals kosten, das fortan Teil des Grand Hotel Esplanade war, eines der berühmtesten Hotels der damaligen Zeit. Der Eintritt war exklusiv: nur Adlige und Militärs hatten Zutritt. Unter der Woche fungierten die Räume als kleines Restaurant.In den Goldenen Zwanzigern lockerten sich die sozialen Barrieren. Auch Filmstars und Großindustrielle waren willkommen. Große Stars wie Charlie Chaplin dinierten und feierten hier. Zur Zeit des Zweiten Weltkriegs, an dessen Ende die Zerstörung des Grand Hotel Esplanade steht, hielt Carl Friedrich Goerdeler hier seine konspirative Treffen ab.Ende der 1980er wurde das Gebäude unter Denkmalschutz genommen. Dann die spektakuläre Wiederbelebung: das altehrwürdige Restaurant wurde aus dem Boden gehoben und um 75 Meter an seinen heutigen Platz verschoben. Die Baupläne am Potsdamer Platz ließen nichts anderes zu. Der Palmenraum, der Silbersaal und das Marmortreppenhaus wurden nicht verlegt, aber nachgebaut.
Speisen wie ein König
Die Geschichte des Kaisersaals ist für Berlin typisch, findet der ehemalige Kultursenator Berlins, Christoph Stölzl, und gebraucht Walter Benjamins geflügeltes Wort von der Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen. Seine Transformation und Benutzung erhält gleichzeitig seine Geschichte und sein Leben.Es ist nicht nötig, noch zu erwähnen, dass der Kaisersaal zu Berlins spektakulärsten Restaurants gehört. Die Köche servieren deutsch-französische Küche auch zu bestimmten Anlässen wie Familienfeiern und Hochzeiten oder geschäftlichen Tagungen und Empfängen, für welche man die Räumlichkeiten buchen kann.
Räumlichkeiten des Kaisersaals
Der Kaisersaal wird von einem Café im Erdgeschoss eröffnet, von welchem aus man über eine Lounge in das Restaurant gelangt. Der blaue, rote und grüne Salon sind kleinere Räume, welche etwa 15 bis 30 Personen fassen. Im roten Salon veranstaltete Kaiser Wilhelm seine Herrenabende. Nur Könige sollen ihn betreten haben dürfen. Der Silbersaal und der Palmenhof sind für große Feiern gedacht.Die haute cuisine liegt preislich im oberen Spektrum. Auf der Webseite des Kaisersaals lassen sich Reservierungsformulare ausfüllen. Von mehrgängigen Menüs über kleine Cocktails und einfache Mahlzeiten nimmt das Personal jede Bestellung entgegen.
Ja, der Kaisersaal ist wirklich ein sehr schönes Restaurant – oben drüber gibt es auch noch eine Eventlocation. Der Service ist österreichisch, also 1A und leicht arrogant-abgehoben, aber das gehört eindeutig zum Spiel. Von der Suppe war ich das letzte Mal nicht so begeistert, die Pralinen und die Melange sind dafür ein absolutes must have.Volker BerlinWerbeagentur Berlin