Jade-Weser-Port: Der Hafen für die Megaschiffe

Containerriesen finden in Wilhelmshaven optimale Bedingungen: Der Jade-Weser-Port ist ein Tiefwasserhafen, der zum Meer hin offen ist, bietet schnelle Anbindung über Schiene und Autobahn und Feeder-Linien für den unverzüglichen Weitertransport der Fracht.




Trend zu Megaschiffen

Die „MSC Oscar“ hat auf ihrer Jungfernfahrt im Jade-Weser-Port festgemacht. Sie ist das zurzeit größte Containerschiff der Welt, kann bis zu 19.224 TEU (Twenty-foot Equivalent Unit = Standardcontainer) transportieren. Am 7. März hat sie unter anderem Kühlcontainer mit Schweinefleisch für Südkorea an Bord genommen. Die „MSC Oscar“ misst 395 Meter vom Bug zum Heck und hat einen Tiefgang von 16 Metern. Angetrieben wird sie nur von einer Maschine – statt zwei wie bei herkömmlichen Containerschiffen. Dadurch fährt sie sparsamer und umweltfreundlicher.
Der Trend zu XL-Containerschiffen ist die größte Hoffnung des neuen Seehafens. Der Jade-Weser-Port (JWP) wurde erst im August 2012 feierlich eröffnet. Das erste Betriebsjahr 2013 verlief enttäuschend, und auch 2014 lag die umgeschlagene Menge mit 76.000 TEU unter den Erwartungen. Doch nun zeichnet sich die Wende ab: Neue Containerlinien und die Entscheidung von wichtigen Kunden für den Jade-Weser-Port könnte den Durchbruch bedeuten, sagt Niedersachsens Wirtschafts- und Verkehrsminister Olaf Lies (SPD) in einem „Radio-Bremen“-Interview.

Containerdienste nach Fernost

Die Reedereien Maersk (besitzt einen 30-Prozent-Anteil am JWP) und MSC steuern den Jade-Weser-Port inzwischen mit wöchentlichen Linien an. Eine Linie verbindet Europa mit wichtigen Zielländern in Asien: Singapur, Hongkong und Japan. Eine weitere ist die regelmäßige China-Route; die Maersk-Linie bedient mit einer weiteren Linie den Nahen Osten sowie Indien. Auf mehrcontainerfuerdeutschland.de finden Sie einen Schiffspositionsdienst, über den Sie die Position der einzelnen Schiffe verfolgen können.
Auch das Hinterland wird inzwischen stärker genutzt: Es soll beispielsweise zur Drehscheibe für chinesischen Naturstein werden, ein Unternehmen aus China plant ein Distributionszentrum für Fliesen und Natursteine.

Wende für den Jade-Weser-Port

Auf der Kundenseite haben sich die BASF und Tchibo für den Jade-Weser-Port entschieden. Die BASF wickelt nun vor allem ihre Exporte nach Japan und Fernost über Wilhelmshaven ab. Die guten Nachrichten zusammengenommen lassen auf einen deutlich größeren Güterumschlag hoffen: 450.000 bis 500.000 TEU sind nun einer realistische Prognose. Damit könnte das Jahr 2015 für die Wende bringen für Deutschlands östlichsten Seehafen.

Bildnachweis: Thinkstock, iStock, IPGGutenbergUKLtd

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