Internationale Hilfsorganisationen: Ein Blick auf Amnesty und Co.

Mitunter geraten internationale Hilfsorganisationen in Verruf, wenn sich beispielsweise ein Spendenskandal auftut, oder Gelder nicht wie versprochen in den Hilfsprojekten bzw. bei den Bedürftigen ankommen. Nichtsdestotrotz kann die internationale Gemeinschaft keinesfalls auf die Arbeit, die Organisation und Planung der großen Organisationen verzichten und will es auch nicht. Schließlich leisten die Helfer vor Ort oftmals schier Übermenschliches. Aber welche Organisation kümmert sich noch gleich um das Wohl der Kinder in Entwicklungsländern? Und wer setzt sich gegen Menschenrechtsverletzungen ein? Wir stellen die wichtigsten internationalen Hilfsorganisationen vor, sagen wofür sie zuständig sind, und zeigen auch, wie Sie diese unterstützen können.

internationale Hilfsorganisationen: Die Wichtigsten im Überblick!

1

Amnesty International

Amnesty International (AI) kämpfen gegen Menschenrechtsverletzungen in der gesamten Welt und scheuen auch nicht davor zurück auf solche hinzuweisen, die in demokratischen Staaten vor sich gehen. 1961 in England gegründet, spricht AI selbst von inzwischen über drei Millionen Mitgliedern in insgesamt etwa 150 Staaten. Sie finanzieren sich, wie alle Nichtregierungsorganisationen, größtenteils durch Spenden und verwenden das Geld für ihre Publikationen oder für Aktionen, wie Unterschriftspetitionen, um gegen bestimmte Vorgänge in bestimmten Ländern vorzugehen und die Ungerechtigkeiten publik zu machen. Die Grundlage ihrer Arbeit, oder besser ihrer ethischen Ausrichtung, bildet die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. Seit 2010 ist erstmals ein Inder als Generalsekretär von Amnesty tätig: Salil Shetty führt derzeit die Organisation.
Sie können sowohl als Mitglied aktiv werden, als auch über Spenden AI unterstützen. Alles, was Sie  dazu wissen müssen, können Sie auf der Homepage von AI nachlesen.

2

UNICEF

Wenn internationale Hilfsorganisationen aufgelistet werden, dann darf UNICEF nicht fehlen, wenngleich sie sich organisatorisch und strukturell von den anderen hier aufgeführten unterscheidet. Die UNICEF ist das Kinderhilfswerk der UN, die Gelder werden also auch über die UN direkt von den Staaten akquiriert. Streng genommen ist es gar keine Hilfeorganisation, sondern eher ein entwicklungspolitisches Organ der Vereinten Nationen. Allerdings wollen wir uns hier nicht mit Begriffslehre aufhalten, sondern UNICEF hinzuzählen. Mit der Gründung der UN nach dem Zweiten Weltkrieg entstand auch das Kinderhilfswerk – zunächst mit dem Ziel eben jenen Kindern in Europa zu helfen, die unter den Bomben, der Zerstörung und dem Trauma von Tot und Verletzung litten. Der Fokus hat sich logischerweise nach und nach verschoben – hin zur Hilfe in Entwicklungsländern. Hier wird zu Themen wie Gesundheit und Hygiene beraten, aber ebenso in Krisengebieten erste Hilfe geleistet. 1965 erhielt UNICEF den Friedensnobelpreis. In Deutschland ist die Organisation nicht zuletzt auch daher bekannt, da sie stets prominente Paten anwirbt – so bspw. Sabine Christiansen, Markus Lanz oder auch David Beckham.
Auch wenn UNICEF eine Unterorganisation der UN ist, sind sie auf Hilfen angewiesen. Erklärungen, wie Sie mitwirken können finden Sie auf der Spendenseite von UNICEF.

3

Plan International

Auch Plan setzt sich für das Wohl der Jüngsten in der Gesellschaft ein, ist in fast 50 Ländern tätig und funktioniert hauptsächlich über direkte Patenschaften von Hilfswilligen für Kinder in Entwicklungsländern. Insgesamt gibt es bereits über eine Million Patenschaften, der deutsche Ableger betreut davon etwa ein Viertel. Wenn Sie sich dazu bereit erklären ein Kind bzw. eine Familie finanziell zu unterstützen, so fließt allerdings kein Bargeld zu ihnen. Viel eher plant und organisiert Plan Austausche bzw. sorgt dafür, dass die Kinder durch Sachleistungen ihre (Aus-)Bildung voranbringen können.
Informationen zu den verschiedenen Patenschaftsmodellen sowie die Kontaktdaten zu Plan finden Sie unter auf dieser Internetseite von Plan.

4

Caritas International

Die Caritas ist das zentrale Hilfswerk der katholischen Kirche und in einer Vielzahl von Ländern tätig. Caritas International ist wiederum das Hilfswerk der Deutschen Caritasverbandes. Primär steht die Not- und Katastrophenhilfe im Vordergrund der Arbeit, insbesondere Kinder, ältere Menschen und Behinderte sollen durch die Hilfsmaßnahmen unterstützt werden. Die unterschiedlichen Projekte werden durch Gelder der Kirche, durch Spenden, den deutschen Staat und die EU finanziert (etwa 45 Millionen Euro jährlich).
Spenden können Sie unter http://www.caritas-international.de/1959.html

5

Médecins Sans Frontières (Ärzte ohne Grenzen)

Interantional eher unter Doctors without Borders bekannt, leisten die Ärzte ohne Grenzen da medizinische (Not-)Hilfe, wo sie unbedingt gebracht wird – meist also in Kriegs- und Krisengebieten. Die überragende Arbeit der Mediziner aus aller Welt wurde 1999 nachhaltig dokumentiert – als sie mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde. Die Médecins Sans Frontières  finanzieren sich  größtenteils ebenfalls durch Spenden, zum 400 Millionen Dollar Budgetkommen außerdem eine staatliche Mittel sowie Geld aus der Wirtschaft.
Ein zentraler Grundsatz der Arbeit lautet, dass die eingesetzten Ärzte unabhängig und unparteiisch arbeiten – es geht nicht darum wen sie warum behandeln (oder eben nicht), sondern ausschließlich darum, dass diesem Menschen geholfen wird – wenn er denn Hilfe braucht. Andernfalls – und diese Überlegung klingt plausibel – würde eine wirkungsvolle und anerkannte Hilfe in allen Herren Ländern kaum möglich sein.
Die Ärzte ohne Grenzen, also den deutschen Ableger, gibt es seit 1982, bereits zehn Jahre zuvor wurde Médecins Sans Frontières gegründet. Wer die Ärzte unterstützen möchte, oder aber selbst medizinisch tätig ist und darüber nachdenkt, sich der Arbeit dieser Organisation anzuschließen, der findet auf dieser Homepage alle wichtigen Informationen.

6

CARE (international)

Zuletzt noch zu der Organisation CARE, die vor allem gegen Armut ankämpft. In Deutschland kennt man die international tätige Hilfsgruppierung nicht zuletzt aus der Nachkriegszeit (CARE-Pakete). CARE arbeitet ausschließlich über Projekte, um von Armut betroffenen Menschen in der Welt eine Existenzgrundlage zu schaffen. Der Schlüsselbegriff ihrer Arbeit ist „Hilfe zur Selbsthilfe“. Wie in vielen Hilfsorganisationen bindet CARE vor Ort Personen ein, die bei der Umsetzung verschiedener Projekte mitwirken. Erst seit 1982 gibt es CARE international. Damals haben sich die CARE-Ableger (vor allem europäische Staaten, USA und Kanada sowie nach der Einrichtung eines zentralen Generalsekretariats auch Japan und Thailand) zusammengeschlossen und werden nun von Genf aus koordiniert.
CARE ist wie all die anderen hier vorgestellten und nicht vorgestellten kleineren Hilfsorganisationen auf Spenden angewiesen.

Eine Meinung

  1. Interessant ist wenn man sich die Beweggründe der Gründung jeweils ansieht. Spiegelt es doch eine Menge über deren Ziele wieder, wenn sie heute noch vorhanden sind.

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