„Hotellerie“ meint im Deutschen das Hotelgewerbe in seiner Gesamtheit. Jeder, der in einem Hotel arbeitet, dem ein Hotel gehört oder eben die Häuser selbst – da wäre es doch logisch, wenn man auch von „Hotelerie“ spricht. Da dies aber ein Schreibfehler ist, stellt sich die Frage, woher denn das zweite l in dem Wort für den Hotelbetrieb kommt.
Hotellerie: Der Hotelbetrieb mit allem, was dazu gehört
Die Antwort auf die Frage nach dem überschüssigen „l“ in „Hotellerie“ leitet sich aus der Wortherkunft ab. Sowohl „Hotel“ als auch die Bezeichnung für das Hotelgewerbe stammen aus dem Französischen. Ein „hôtel“ kann in dieser Sprache gleichbedeutend mit unserem Hotel sein, darüber hinaus aber auch etliche andere Funktionen über die Bereitstellung von Unterkünften für Reisende ausüben.
So ist das „hôtel de ville“ das Rathaus, das „hôtel-dieu“ ein Krankenhaus und ein „hôtel particulier“ eher mit einem Herrenhaus, einer Villa oder einem privaten Stadthaus vergleichbar. Daraus wird erkennbar, dass „hôtel“ ursprünglich einfach nur „Herberge“ bedeutete und dies nicht nur im kommerziellen Sinne, sondern in jeder Form der Unterkunft – also auch als Wohnsitz, Amtssitz oder zur Pflege.
Das Wort für das Hotelgewerbe leitet sich aus dem Französischen ab
„Hotellerie“ nun aber leitet sich nicht in erster Linie von „hôtel“ ab , sondern von „hôtellerie“, das im Französischen ganz konkret ein Gasthaus bezeichnet. Aus dem Wort für ein einzelnes Gebäude, in dem Speis, Trank und Unterkunft gewährt wurde, hat sich also im Deutschen die Bezeichnung für alle Gebäude nebst Mitarbeitern und der Vorstellung eines einheitlichen Hotelgewerbes entwickelt.
Auch phonetisch ist „Hotellerie“ der falschen Fassung als „Hotelerie“ vorzuziehen, wenn durch das Doppel-l klar wird, dass der Vokal davor kurz ausgesprochen werden muss.