Helikopter-Eltern: Warum sie nicht nur nervig, sondern auch fragwürdig sind

Sie sind nicht nur für ihre eigenen Kinder eine Plage, sondern auch für Lehrer, Trainer und andere Pädagogen: Helikopter-Eltern. Sie kritisieren, sind überfürsorglich und treiben ihre Kinder in den Wahnsinn, da Erfolg in Bildung, Kultur und Freizeit das höchste Gut schein.


Unter Helikopter-Eltern, auch Hubschrauber-Eltern genannt, versteht man populärsprachlich besorgte und überfürsorgliche Eltern, die sich ständig in der Nähe ihrer Kinder aufhalten um diese zu beobachten und zu überwachen. An der Erziehung beteiligte Pädagogen werden dabei besonders beäugt, schließlich ist für Helikopter-Eltern nur das Beste gut genug.

Besonders Lehrer sind vom Verhalten der sogenannten Helikopter-Eltern genervt. Sie bringen das Schulbrot nach, schreiben ständig Mails, in denen sich über vergebene Noten beschwert wird oder kritisieren den Unterrichtsstil. Dabei lernen Kinder aber vor allem eines nicht: Selbstständigkeit. Das kritisieren zumindest Pädagogen. Denn: Kinder lernen nicht eigenständig mit Misserfolgen umzugehen und bleiben daher abhängig von ihren Eltern. Die Auswirkungen zeigen sich spätestens im Studium, wenn Mama und Papa jede Hausarbeit korrigieren müssen und “schlechte“ Noten nicht akzeptiert werden können. Der übertriebene Leistungsdruck ist ebenfalls kontraproduktiv. Da zum einen die Motivation nur extrinsisch aktiviert wird und erhöhter Druck andererseits die Konzentrationsfähigkeit schwächt.

Wenn auch etwas überspitzt, stellen wir Ihnen die zehn Absonderlichkeiten der sogenannten Helikopter-Eltern vor.

Die Absonderlichkeiten der Helikopter-Eltern:

1. Paul wird direkt vor die Schultür gebracht. Am besten mit dem Auto – egal ob legal oder nicht.

2. Mama und Papa rufen Frau Fischer an: „Bei der 2- im Fach Deutsch kann es sich doch nur um ein Irrtum handeln!“

3. Neben Deutsch spricht man bereits im Kindergarten zwei weitere Sprachen. Paul braucht schließlich Perspektive!

4. Beim Kindergeburtstag steht der Museumsbesuch an. Schwimmen, Freizeitparks oder Spielplätze sind verschenkte Zeit!

5. Neben Ganztagsschule müssen auch noch Instrumente und gewisse Sportarten erlernt werden. Ganz egal ob Paul Talent oder Interesse daran hat.

6. Chips und Schokolade? Auf gar keinen Fall. Neben dem Vollkornbrot bekommt Paul nur etwas Gemüse mit.

7. Mama und Papa wissen schon was aus Paul mal wird. Mit Vitamin B steht der Arbeitsplatz schon vor dem Studium fest!

8. Aufräumen und Putzen. Dafür hat Paul keine Zeit, denn der muss lernen – Mama macht schon!

9. Studium? Na klar, ohne wird man doch heutzutage nichts. Wir wäre es mit Jura und Medizin?

Kennen Sie weitere Absonderlichkeiten? Dann hauen Sie in die Tasten!

Foto: Thinkstockphotos, Digital Vision, sb10062916ii-001, Darrin Klimek

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