Hannelore Kraft: Neue Ministerpräsidentin NRW mit Rot-Rot?

Hannelore Kraft ist bereits seit dem Jahr 2000 im Landtag von Nordrhein-Westfalen und hat die gesamten 39 Jahre, die die SPD hier den Ministerpräsidenten stellte, mitbekommen. Ebenso aber auch den tiefen Fall der NRW-SPD bei der letzten Landtagswahl 2005, als eine Erdrutsch-artige Entscheidung der Wähler die ehemals selbstsicheren Sozialdemokraten auf die Oppositionsbank verbannte. Bei der Wahl am 09.05.2010 hat sie diese Pleite umkehren können.

Hannelore Kraft: Seit 2009 stellvertretende SPD-Vorsitzende

Obwohl die 1961 geborene Politikerin erst seit 1994 Mitglied der SPD ist, kann sie auf eine beeindruckende Reihe von Ämtern und Positionen zurückblicken. So wurde sie im Juni 2005 Vorsitzende der SPD-Fraktion im Landtag von Nordrhein-Westfalen, 2007 Landesvorsitzende der NRW-SPD und ist seit November 2009 auch stellvertretende Vorsitzende der SPD.

In ihrem Programm zur Landtagswahl 2010 richtet sie sich auf eine Bildungs-, Arbeitsmarkt-, Energie- und Finanzpolitik aus, die vor allem soziale Gerechtigkeit erreichen will.

Dabei gibt sie auch klare Worte an den noch amtierenden Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers ab, wenn sie das Tariftreuegesetz wieder einführen möchte, den Ausstieg aus der Atomenergie fordert und auch Finanzhilfe für Kommunen befürwortet. Gerade im Gegensatz zu Rüttgers‘ CDU und den damit verbundenen Schlagzeilen der letzten Wochen und Monate kann sich Kraft somit deutlich in der Tradition der SPD in Nordrhein-Westfalen, aber auch auf die Zukunft ausgerichtet positionieren.

CDU verliert die Mehrheit im Bundesrat

Die verschiedenen Affären um das Sponsoring der CDU haben Rüttgers‘ Lager die Situation unmittelbar vor der NRW Wahl 2010 nicht leichter gemacht. Doch dass die SPD in den Umfragen der letzten Wochen zulegen und somit die Wahl für sich entscheiden konnte, ist nicht zuletzt auch Hannelore Kraft zu verdanken. Die Politikerin versteht es, der angeschlagenen Volkspartei ein neues Gesicht zu geben und dabei die alten Werte der Bergbauregion zu beachten und zu evozieren.

In den kommenden Tagen wird sich nun entscheiden, ob es zu einer großen Koalition kommt, oder ob es möglicherweise sogar für andere Regierungsbündnisse reicht. Möglich wäre ein Rot-Rotes Bündnis mit der Linkspartei, doch die hatte Kraft im Wahlkampf noch als nicht regierungsfähig bezeichnet. Für Rot-Grün dürfte es nicht reichen.

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