Klar, Halloween in seiner heutigen kommerziellen Ausprägung ist aus den USA nach Europa herübergeschwappt. Doch die Ursprünge des Gruselfests liegen auf dem alten Kontinent. Und statt Kürbissen müssten zu Halloween eigentlich Rüben ausgeschnitzt werden …
Der Name Halloween leitet sich von dem Englischen „All Hallows’ Eve“ ab, was den Vorabend des christlichen Feiertages Allerheiligen bezeichnet. Alljährlich wird in der katholischen Kirche der verstorbenen Heiligen gedacht, am folgenden Tag Allerseelen dann aller Verstorbenen.
Die Wurzeln liegen bei den Kelten
Die Ursprünge von Halloween liegen aber vermutlich rund 2.500 Jahre zurück. In der Eisenzeit waren große Teile Mitteleuropas von den Kelten besiedelt, die zum elften Vollmond des Jahres mit dem Fest „Samhain“ gemäß ihres Kalenders den Jahreswechsel begangen – der Begriff „Samhain“ ist das gälische Wort für November. Die Kelten waren der Überzeugung, dass am heutigen Halloween-Tag die Toten auf die Erde zurückkehrten, um ihren Angehörigen einen Besuch abzustatten. Den Geistern der Verstorbenen wiesen sie mit Lichtern den Weg.
Verkleidungen zur Abwehr der Geister
Der keltische Brauch wurden von den Iren übernommen, die ihn jedoch abwandelten. Sie fürchteten sich vor den Geistern und verkleideten sich mit gruseligen Masken und Kostümen – um die Gespenster abzuschrecken oder von ihnen nicht als Mensch erkannt zu werden. Im Mittelalter wurde das heidnische Fest dann christianisiert und der kirchliche Feiertag Allerheiligen eingeführt – woraus sich wie bereits skizziert der Begriff Halloween ableitet.
Im 19. Jahrhundert brachten irische Auswanderer den Brauch in die USA, wo das Fest allmählich seine jetzige Form samt der damit verbundenen Kommerzialisierung annahm. Das heutige Symbol für Halloween – der Kürbis – ist übrigens eine amerikanische Erfindung, die allerdings auf die irische Legende von Jack O’Lantern zurückgeht.
Der Kürbis, der eigentlich eine Rübe war
Die Sage handelt von dem Hufschmied Jack, der den Teufel gleich mehrmals austrickste. Er rang ihm das Versprechen ab, dass sich der Herr der Unterwelt niemals der Seele des Hufschmieds bemächtigen würde. Als Jack dann starb und vor der Himmelspforte stand, wurde er abgewiesen – zu lasterhaft war sein Leben gewesen. In die Hölle konnte der Schmied aber auch nicht, schließlich hatte der Teufel versprochen, die Klauen von seiner Seele zu lassen. Jack war zu ewiger Wanderschaft in der Finsternis verdammt, da bekam selbst der Teufel Mitleid. Er schenkte ihm ein Stück glühende Kohle aus dem Höllenfeuer, das Jack in eine ausgehöhlte Rübe steckte. Die dient ihm seither als niemals erlöschende Laterne, die dem Ruhelosen den Weg leuchtet.
In Ermangelung von Rüben griffen die irischen Emigranten in den USA zu Kürbissen, dem heutigen Markenzeichen des Halloween-Fests. Kürbisse haben zudem den Vorteil, dass sie sich besser aushöhlen und schnitzen lassen als Rüben – und dann auch deutlich eindrucksvoller aussehen.