Der anhaltende Trend zu Fernreisen bringt völlig andere Krankheitsrisiken mit sich, als ein Urlaub innerhalb Europas. Wenn es in diesem Sommer in ferne Länder gehen soll, gehört ein Beratungs-Termin beim Arzt unbedingt auf Ihre To-do-Liste.
Ein Besuch bei einem Reisemediziner bringt Klarheit
Besonders wenn eine Reise nach Asien, Südamerika oder Afrika geplant ist, sollte mindestens zwei Monate vor Reiseantritt ein Arztbesuch getätigt werden. Ein erfahrener Reisemediziner kann Ihren Impfstatus überprüfen und weiß, welche Impfungen für das geplante Reiseziel sinnvoll sind. Bedenken Sie auch, dass für bestimmte Länder Impfvorschriften bestehen. Ohne die vorgeschriebenen Impfungen bekommen Sie im Zweifelsfall kein Einreisevisum. Beispielsweise ist für die Einreise in den Senegal eine Impfung gegen Gelbfieber Pflicht. Planen Sie eine Rundreise, wird es noch komplizierter: Manche Länder verlangen bestimmte Impfungen nur bei der Einreise aus Drittstaaten. Kap Verde etwa verlangt für Reisende aus Europa keine Gelbfieberimpfung, für Reisende aus dem Senegal aber schon.
Bringen Sie Ihren Impfpass mit
Zum Beratungstermin beim Arzt sollten Sie unbedingt Ihren Impfpass mitbringen. Das gilt besonders für Erwachsene. Viele vergessen nämlich, die bei uns nötigen Standardimpfungen gegen Tetanus, Keuchhusten und Co rechtzeitig auffrischen zu lassen. Ihren Impfstatus kann der Arzt überprüfen und falls nötig gleich zur Tat schreiten. Zur Auffrischung gibt es heutzutage moderne Kombiimpfstoffe. Mit nur einem Pikser ist die Sache erledigt.
Ab Juli gilt eine neue Verordnung
Neues gab es Anfang März zum Thema Gelbfieberimpfung zu berichten. Diese Impfung ist für Reisen in zahlreiche Länder Asiens und Afrikas vorgeschrieben. Bisher galt die Regel, das eine Gelbfieberimpfung immer für zehn Jahre wirksam ist. Doch 2014 wurde auf der Weltgesundheitsversammlung beschlossen, dass zukünftig eine einmalige Impfung lebenslang ausreichenden Schutz bietet. Die Bundesregierung erließ nun eine entsprechende Verordnung, die am 11. Juli in Kraft tritt. Allerdings kann es sein, dass es dieses Jahr während der Umstellungsphase mit einer mehr als zehn Jahre alten Gelbfieberimpfung noch Probleme bei der Einreise gibt. Voraussichtlich werden noch nicht alle Länder entsprechende Verordnungen erlassen haben. Die Gelbfieberimpfung ist besonders wichtig, da es für diese von Mücken übertragene Krankheit noch keine Medikamente gibt. Für jeden fünften Erkrankten verläuft das Gelbfieber tödlich.
Auch für Hepatitis könnte es bald Änderungen geben
Momentan wird auch der Effekt der Impfungen gegen Hepatitis A und B neu bewertet. Verschiedene internationale Studien legen nahe, dass auch hier keine Auffrischungsimpfungen nötig sein könnten. Bisher entscheidet der behandelnde Arzt, ob eine Auffrischung sinnvoll ist oder nicht.
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Danke für die Tipps. Vor allem in Afrika ist die Gelbfieberimpfung vorgeschrieben.