Grippe-Impfung bei Übergewichtigen: Wirkung oft nur eingeschränkt

Eine Grippe-Impfung bei Übergewichtigen bietet einen deutlich geringeren Schutz vor Influenzaviren. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher aus den Vereinigten Staaten im „Journal of Obesity“: Obwohl der Impfstoff verabreicht wird, kann die Ansteckungsgefahr bei der nächsten Grippewelle für diejenigen mit zu vielen Pfunden beträchtlich sein.

500 Testpersonen wurden für eine Studie mit dem Impfstoff gegen Grippeviren behandelt und ein Jahr später stellte man fest, dass die Anzahl der Grippeviren-Antikörper bei jenen Probanden mit Übergewicht viermal stärker gesunken war als bei jenen mit regulärem Gewicht.

Grippe-Impfung bei Übergewichtigen: Antikörper werden schneller abgebaut

Die Gesundheitsprobleme von übergewichtigen Menschen sind bekannt und auch ihre hohe Anfälligkeit für die Ansteckung mit Grippe wurde schon in anderen Studien festgestellt. Die aktuellen Berichte aus dem Fachmagazin legen allerdings nahe, dass es vor allem dieser ungewöhnlich schnelle Abbau der Antikörper ist, die zur größeren Ansteckungsgefahr trotz Impfung führt.

Neben der größeren Abnahme der Antikörper konnten auch weniger CD8+-T-Zellen festgestellt werden, die für die Abwehrmechanismen des Immunsystems von großer Bedeutung sind, denn sie übernehmen die zweite Verteidigungslinie gegen Influenzaviren, falls der Impfstoff nicht anschlägt. Für die Grippe-Impfung bei Übergewichtigen bedeutet dies, dass weder die Impfung selbst, noch das Immunsystem mit seinen körpereigenen Abwehreigenschaften ihre jeweiligen Aufgaben in dem gewollten und gewohnten Maße übernehmen.

Impfstoff ist weniger wirksam, Anzahl der Abwehrzellen ist geringer

Die Testergebnisse befinden sich zwar noch in der Untersuchungsphase – man wird Auswirkungen, Verhaltensweisen und Funktionsweisen des Körpers genauer beobachten und analysieren müssen, um daraus konkrete Schlüsse ziehen zu können –, doch kann als vorläufige Aussage konstatiert werden, dass eine Grippe-Impfung bei Übergewichtigen keine Garantie für die Gesundheit trotz Grippewelle ist und dass die Wahrscheinlichkeit, dennoch mit der Krankheit konfrontiert zu werden, zumindest ebenso groß ist, wie für nichtgeimpfte Personen.

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