„Gray Matter“ behandelt die uralte Frage der Philosophie, wie das, was wir als Realität wahrnehmen, beschaffen ist. Dr. David Styles, Neurobiologe und revolutionärer Vordenker, hat sich nach dem Unfalltod seiner Frau auf das Anwesen Dread Hill House zurückgezogen. Als sich die Abenteurerin und Hobby-Magierin Samantha Everett bei ihm einfindet, um eine Stelle als seine Assistentin anzunehmen, beginnen sich merkwürdige Ereignisse in dem alten Herrenhaus zu häufen.
Gray Matter: Realität und Schauerromantik
In dem Spiel ist das menschliche Gehirn der Hauptdarsteller: Nicht nur die Forschungen zur Wahrnehmung durch Dr. Styles, auch die unheimlichen Begegnungen scheinen darauf hinzudeuten, dass die Beschaffenheit der Realität durch das Hirn nicht nur aufgenommen, sondern dadurch bestimmt werden. Das Point and Click Adventure widmet sich diesen Fragen und präsentiert zudem eine spannende Story, die sich an die Traditionen der Schauerromantik anlehnt.
Vier Jahre musste man auf das Adventure von Jane Jensen („Gabriel Knight“) warten, doch nun wird „Gray Matter“ endlich auf dem PC und der Xbox 360 erscheinen. Der erste Trailer aus dem Jahr 2008 zeigte noch nichts Wesentliches – ein Mann läuft sehr viel durch ein Herrenhaus, das in jedem Hitchcock Film auftauchen könnte – und auch der ein Jahr später veröffentlichte gibt lediglich eine Stimmung wieder, die zwischen Schwermut und Grusel mäandert.
Adventure von Jane Jensen
Interessant wird die Umsetzung der Characterdesigns sein, die bislang in einer gezeichnet-aquarellierten Form gezeigt wurden: Dr. Styles mit seiner „Phantom der Oper“-Maske, Sam Everett in Zigeuner/Seeräuber-Bekleidung und wissenschaftliche Experimente, die einem Frankenstein alle Ehre machen würden. Sieht das Endergebnis in der Tat so aus, würde „Gray Matter“ vielleicht nicht unbedingt den Originalitätspreis gewinnen, aber doch zumindest stimmungsvoll für Spannung und Grusel sorgen – und zudem auch noch sehr gut dabei aussehen.