Gicht – gibt’s das denn noch?

Wer einmal den Film „Jenseits
von Eden“ gesehen hat, wird sich bestimmt daran erinnern. Der junge Cal
(James Dean) findet endlich seine Mutter, die – das ist der erste Schock – als
Puffmutter arbeitet. Dann fällt der Blick auf ihre Hände. Mit Schrecken erkennt
er (und der Zuschauer mit ihm), dass sie total verknotet sind: Gicht. In
früheren Zeiten waren diese Entstellungen gar nicht selten. Allerdings traf die
Geißel immer schon die eher besser betuchten Menschen. Denn Gicht ist zwar eine
erblich bedingte Stoffwechselkrankheit, aber um auszubrechen, bedarf es noch
eines zweiten Faktors: üppige Mahlzeiten und/oder Alkohol.
 
Deswegen kommt es auch häufig nach
einem Festmahl zu einem akuten Gichtanfall. Hintergrund: Wen es trifft, dem
fehlen durch Veranlagung bestimmte Enzyme, die der Körper braucht, um Harnsäure
umzuwandeln. Diese entsteht beim Abbau von so genannten Purinen, die u.a. in
Innereien, Fleisch und Fisch stecken. Das
Problem: Verbleibt die Harnsäure im Organismus, kristallisiert sie. Und diese
Kristalle lagern sich vorzugsweise in den Gelenken ab. Folge: Das Gelenk –
meist ist der großen Zeh betroffen, manchmal auch der Daumen – entzündet sich.
Infolge dessen werden die Betroffenen zumeist urplötzlich von starken Schmerzen
überrascht. In manchen Fällen verläuft Gicht aber auch chronisch.
 
Bleibt das Leiden unbehandelt,
droht die Bildung der typischen Knoten. Da sich Gicht jedoch heute gut
behandeln lässt, passiert das kaum noch. Als Therapie genügt im allgemeinen
schon die Umstellung der Ernährung. Die oben erwähnten Risikofaktoren
müssen vom Speiseplan gestrichen werden. Auch Hülsenfrüchte, wie Erbsen, Linsen und Bohnen sowie Kohl, Spargel
und Tomaten sind tabu. Außerdem sollte man auf Alkohol – v. a. auf Bier –
verzichten, da dies den negativen Effekt verstärkt. Wichtig ist auch,
mindestens zwei Liter pro Tag zu trinken. Wenn
alles nichts hilft, stehen Medikamente zur Verfügung. Hinweis: Wer bereits
Fälle von Gicht in der Familie hatte, sollte seinen Harnsäurespiegel
regelmäßig kontrollieren lassen.

12 Meinungen

  1. Klingt ja nicht so schlecht, obwohl ich ja eher der Fan von Fleisch bin und das Gemüse immer etwas in Vergessenheit gerät…. *gg*aber vielleicht probier ichs einmal, ist sicher nur eine gewöhnungssache.

  2. Klingt ja nicht so schlecht, obwohl ich ja eher der Fan von Fleisch bin und das Gemüse immer etwas in Vergessenheit gerät…. *gg*aber vielleicht probier ichs einmal, ist sicher nur eine gewöhnungssache.

  3. Na ja- wie bei allen Diäten ist es angebracht einseitige Ernährungsstrategien nur kurzfristig anzuwenden. Nur Rohkost zu futtern kann ideal sein um nach dem Urlaub, die bei all inclusive Angeboten fast unvermeidlich angefutterten Pfunde wieder los zu werden. Für diejenigen, die sich ein langfristiges Fettpolster angefuttert haben hillft aber wohl nur eine wirkliche dauerhafte Reduktion des Essens. Und das ist wie bekannt recht schwer, weil halt der Körper mit relativ sehr wenig Essen auskommt – zwar nett von der Evolution uns mit einem Stoffwechsel auszustatten der ein Optimum an Leistung aus der Nahrung herausholen kann – leider für unsere Welt, die mit Futtermöglichkeiten an allen Ecken und Enden überseht ist, genau der Grund, warum wir früher odere später zu fett werden wenn wir nicht gezielt auf Ernährung und Bewegung achten.

  4. Rohkost ist ja mal ganz gut, aber zuviel eben nicht. Gerade durch das Kochen werden die Enzyme und Ballaststoffe aufgebrochen. Das muss sonst der Darm tun und der ist damit schnell überfordert. Kochen oder wenigstens blanchieren sollte schon sein.

  5. Hallo :)hat jemand diese Diät versucht? hat sie wirklich Ergebnisse gebracht?

  6. Thanks for the informations

  7. Jetzt im Winter halte ich diese Diät für ziemlich verfehlt – mal abgesehen von ihrer Einseitigkeit. Im Winter haben wir ganz natürlich weniger Lust auf Sommersalate und Rohkost – nach der gar nicht so falschen Ansicht des Ayurveda und der TCM sind das „kühlende“ Nahrungsmittel, die nicht in die kalte Jahreszeit gehören, jedenfalls nicht so massiv! Den Gemüse-Anteil decke ich winters lieber mit gekochtem Gemüse, Gerichte aus Hülsenfrüchten bringen den Eiweiß-Anteil (wenn man Fleisch sparen möchte) und die Omega-3-Fettsäuren sind auch in entsprechenden Ölen, die es in jedem Supermarkt gibt.

  8. Den ein oder anderen Rohkosttag einzulegen, mag ja ganz sinnvoll sein.
    Gerade rohe Möhren finde ich sehr geeignet, um Kalorien einzusparen, weil
    sie satt machen und auch noch lecker sind.
    Trotzdem finde ich darf man seinem Körper nicht zu viel zumuten, denn schließlich
    ist Rohkost z. T. auch sehr schwer verdaulich.
    Schlank und immer Bauchschmerzen kann auch nicht die Lösung sein.

  9. Also ich halte seit Montag – das sind jetzt knapp 6 Tage die Rohkostdiät ein. Mein Hauptproblem ist, dass es zum einen nicht so viele Nahrungsmittel gibt, die man als Rohkost genießen kann, bzw. auch günstig bekommt – da liege ich mit Salat, Paprika, Karotten, Sojasprossen, Äpfeln, Birnen und Bananen schon ein bisschen einseitig. Dann ist es so, dass wenn man viel davon isst, es eine ganze Weile im Darm liegen bleibt – es sorgt quasi für ein Völlgefühl.

    Ob ich bisher abgenommen habe, kann ich nicht sagen – was ich aber glaube ist, dass dieses Gerede über Mangelernährung ziemlicher Quatsch ist. Und zwar deshalb, weil früher sich Menschen wesentlich länger nur von wenigen Nahrungsmitteln ernährt haben und trotzdem ein gutes Leben hatten – und ich mich trotz der Unmenge an Nahrungsmitteln die mir zur Verfügung stehen nicht gerade sehr wohl fühle.

    Bauchschmerzen habe ich überhaupt nicht, das kann ich gleich mal vorweg schicken – und wenn man anfängt so lange zu kauen, bis das Gemüse auch klein ist, dann isst man auch wesentlich langsamer.
    Ich rate im übrigen sehr zur Vorsicht vor Ratschlägen und Behauptungen von Leuten, die selber so etwas noch nicht ausprobiert haben. Jeder Mensch ist anders und ich glaube der Hauptfaktor liegt im Frust, wenn ich mir selber verbiete, etwas zu essen was keine Rohkost ist – bzw. meine Rohkostdiät führt mich dazu, dass ich mich mehr mit frustrativen Elementen auseinandersetzen muss, weil ich eben nur Rohkost zu mir nehme – und man ja gerne mal was anderes essen würde.

    Vor ca. 2 Monaten habe ich einen Fastemonat eingelegt – also nur getrunken – und kann das also auch empfehlen, vor allem, wenn man sich mal mit sich selbst und seinen Lebensgefühlen beschäftigen möchte. Ein Apotheker hat mir erzählt, dass es enorme körperliche Schäden geben könnte, wenn man länger als eine Woche fastet – aber der Mensch hats natürlich, wie so viele, noch nie ausprobiert. Man kann im übrigen wunderbar nebenher Sport machen und arbeiten. Wichtig ist nur, auch übers trinken so viele Nährstoffe zuzusetzen, dass man nicht sich selber handikapt – und natürlich den Darm reinigen.

    Mein Fazit heute – nach wie gesagt 6 Tagen – ist:
    – Rohkost hilft sich der eigenen Frustration zu stellen und neue Wege zu suchen
    – Rohkost liegt ziemlich schwer im Magen, wenn man zuviel isst und zuwenig kaut
    – Rohkost ist begrenzt von der Menge an Möglichkeiten, was man essen kann.
    – sehr wichtig ist, viel viel trinken

  10. Dann ist es so, dass wenn man viel davon isst, es eine ganze Weile im Darm liegen bleibt – es sorgt quasi für ein Völlgefühl.

  11. Tja, wie haben unsere Vorfahren nur überlebt, wenn unsere argerechte Nahrung doch so einseitig und unzureichend ist? 😉
    Zum Thema Verdaulichkeit: Obst und Gemüse ist eigentlich sehr leicht verdaulich: Da es basisch verdaut wird (angefangen beim Kauen) ist keine Salzsäureproduktion (Übersäuerung) nötig und der Magen kommt sehr gut damitt zurecht. Nur der Darmmuskel kann nach jahrelanger breiiger Kochkost Ernährung etwas eingeschlafen sein, da hilft nur was bei allen Muskeln hilft: trainieren. Das führt auch dazu, dass der Darm mal richtig aufräumen kann, denn dort tummeln sich oft nach jahrealte Altlasten (*bäh*).
    Ich sehe Rohkost eigentlich nicht als Schlankheitskur, sondern als Beitrag zum absoluten Wohlbefinden (und nein, Ernährung ist nicht das einzige, was dafür zählt). Wenn man aus Schlankheitswahn nur koloriennarmes Gemüse isst, dann kann es wohl wirklich zu Mangelerscheinungen kommen.

    Für mich besteht Rohkost aus:

    1) Süßen Früchten
    Was meint ihr, warum diese so attraktiv auf uns wirken, und warum fast jeder sie mag? Sie sind unsere ureigene Nahrung. Besonders die Tropenfrüchte, denn dort kommt der Mensch her. Bioqualität versteht sich natürlich von selbst, denn wenn man schon gesund leben möchte, dann sollte man natürlich die Giftstoffe vermeiden, die die konventionelle Landwirtschaft in das Obst pumpt.

    2) Neutrale Früchte
    Immer ein bisschen aufpassen, dass man nicht dem Fruchtzucker – High verfällt. zum Ausgleich gibt es Tomaten, Gurken, Zucchini, Paprika, Kürbis, ect.
    Die meisten davon wachsen gut in heimischen gefilden und können auch im eigenen Garten angebaut werden.
    Ein kleiner Tip: gewöhnt euch ab, Gemüse zu salzen, nach wenigen Wochen wird sich euer Geschmacksinn änder und ihr werdet feststellen, dass das Gemüse an sich schon sehr viel Salz enthält.

    3) Fettfrüchte:
    Ja, Fette sind wichtig. Die pflanzlichen, unerhitzten Fette werden in erster Linie als Zellbaustoff verwendet, soviel, dass man davon wirklich fett ansetzen würde, kann man kaum essen. Avocados, Oliven (vorsicht, die im Supermarkt sind fast nie Rohkostqualität und viel zu versalzen), Kokosnuss (der Saft ist Lebenselexier 🙂 ), Durian, ect.
    Mandeln, Nüsse, Kerne in Maßen: Roh kriegt man sie im normalen Supermarkt nie, eventuell im Reformhaus, oder eben bei einem speziellen Versand besttellen. Aber rohe Nüsse sind anfällig für Schimmel, deshalb möglichst in kleinen Mengen in der Saison kaufen und schnell verzehren (oder noch besser: Walnüsse, Haselnüsse und Sonnenblumenkerne vom Baum, Strauch oder aus der Blume essen).

    4) Grünzeug:
    Der tägliche „Salat“ ist ganz wichtig für eine ausgewogene Ernährung. Am allerbesten sind die Wildpflanzen, denn sie enthalten bis zu zehn mal mehr Mineralien und Vitamine als die überzüchteten und in Monokulturen gewachsenen Kultursalate. Also: ab in den Garten oder auf eine weit von der Straße entfernte Wiese!
    Wenn das aus irgendwelchen Gründen nicht möglich ist (Winter, Großstadt – nein, das ist eigentlich keine Ausrede, ich lebe auch in einer Großstadt und kann am Stadtrand schön pflücken), sind dunkelgrüne Kultursalate eine Alternative: Spinat, Mangold, ect. Auch das Grünzeug an Karotten, Erdbeeren, ect. ist nicht zu verachten.

    5) Wurzelgemüse
    Auch sehr mineralstoffhaltig: Karotten, rote Beete, Rettich, Radischen, Knollensellerie, Süßkartoffel, ect. Das knackige Kaugefühl der rohen Gemüse ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber wenn man sich daran gewöhnt hat, möchte man sie nie wieder flabbrig-totgekocht essen.

    6) Trockenfrüchte
    Das sind rohe Naschereien. Sie sollten natürlich unter 42°C getrocknet sein, um die Vitamine und Enzyme nicht zu zerstören. Eher in kleinen Mengen genießen, denn sie sind hoch suchtgefährlich *g*

    7) Sonstiges
    Es gibt eigentlich nur wenige Gemüse, die roh nicht essbar sind: Die meisten Nachtschattengewächse gehören dazu. Ich würde jetzt nicht gerade dazu raten, Auberginen, Kartoffeln, ect. roh zu essen, aber tot umfallen wird man davon auch nicht. Von grünen Bohnen und Soja sollte man hingegen die Finger lassen. Erbsen und Mais gehen roh, Brokoli, Blumenkohl und andere Kohlarten auch. Pilze finde ich besonders lecker, ich hätte gar keine Lust mehr, so einen schwammigen, verkochten Pilz zu essen.

    8) Trinken
    Am besten sind der Kokosnuss Saft und frisches Wasser (gefiltert oder Quellwasser). wenn man auf getrocknete Sachen verzichtet, dann sollte auch das Wasser aus den Früchten reichen, aber da ist jeder Mensch verschieden.
    Frisch gepresste Säfte schaden natürlich auch nicht, aber besser wäre es die ganze Frucht mit all den Vitaminen, die unter der Schale sitzen und all den Ballaststoffen, die durch das entsaften im Kompst landen zu essen. Tee würde ich eher nicht empfehlen, denn nicht nur sind die Kräuter des Tees selbst verkocht, das Zuführen heißer Getränke kann auch körpereigene Ennzyme abtöten.

    9) Aber ich will doch auch mal etwas besonderes zu Essen zubereiten…
    Da gibt es viele Möglichkeiten und Kreativität ist gefragt: Wie wäre es mit Spaghetti geschnitzt aus Zucchini, ein leckeres Wildkräuter Pesto, Kashew Käse oder sogar Brot und Kuchen mit Hilfe eines Dörrgeräts (unter 42°C natürlich).
    Diese Optionen sind nett, für mich aber eher die Ausnahme, denn ich esse mein Essen lieber frisch und unkompliziert.

  12. Ich muss Julia wirklich recht geben, diese oben genannten Mangelerscheinungen treten nicht auf, wenn man einiges beachtet: So besitzen zum Beispiel Hanfsamen und Hanföl mehr Omega-3-Fettsäuren als Fischöl und mehr Protein als Fleisch, es ist außerdem viel besser verdaulich. Protein bekommt man auch durch grünen Salat, überhaupt Grünzeug aller Art in Form von Aminosäuren, auch besser verdaulich als tierisches Protein, am besten natürlich bio oder selbst gesammelt. Für mehr Infos zum Thema Rohkost siehe die Bücher von David Wolfe, vor allem seine „Sonnendiät“ , „Superfoods“ oder „Eating for Beauty“. Ich selbst lebe danach und fühle mich fit wie nie. Have the best day ever!

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