Gesundheit, Karte.

Nein, das ist nicht mein Honorar hier bei germanblogs. Zur Aufklärung: 1,4 Milliarden sollte unsere elektronische Gesundheitskarte kosten. 3,9 Milliarden wird sie bestenfalls kosten, 5,2 Milliarden vielleicht. Könnten aber auch 7 Milliarden sein. Das hat eine Studie ergeben, die von der Gematik, der für die Einführung der Karte verantwortlichen "Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte", beauftragt wurde. Das berichtet die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (da kostenpflichtig via zahn-online.de)

Was könnte das System der Gesundheitskarte in Zukunft bringen?

  • Sinkende Verwaltungskosten
  • Vermiedene Mehrfachuntersuchungen
  • Bessere Versorgung von chronisch Kranken
  • Bessere Notfallversorgung durch standardisiert zugängliche Daten
  • Einsparungen in der Medikamentation

Viele dieser Vorteile entstehen in Zusammenarbeit von Karte und zentraler elektronischer Patientenakte. Dazu ist die Gesundheitskarte ein Zugangsschlüssel, Ärzte und Apotheker werden den zweiten notwendigen Schlüssel haben.

Kritiker sehen, neben den hohen Investitionen und ungleichen Lastenverteilungen, vor allem den Datenschutz gefährdet. Deshalb ist der erste Gewinn der Gesundheitskarte auch der des Big Brother Awards 2004.

Trotz der enormen Beträge: Nach 10 Jahren währen nach der Studie volkswirtschaftlich betrachtet Kosten und Nutzen der Karte ausgeglichen. Eine Amortisationsdauer von 10 Jahren, hard facts, sprich Euro. Nicht überragend, aber auch nicht ganz schlecht angesichts der Aufgabe. Allerdings zu lange für eine Gesundheitspolitik, die sich von Legislatur zu Legislatur hechelt.

Egal wie, "Schauermärchen" ruft die Verwalterin unseres Gesundheitssystems, Ulla Schmidt, zu diesen Zahlen. Das ist wohl die Kurzform für "Wenn Du nicht artig bist, dann darfst du nicht mehr mitspielen". Und deshalb wird die Analyse jetzt überarbeitet werden. Ohne Worte.

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