Gesine Schwan –ein Portrait

Die 65jährige war an ihrem gestrigen Geburtstag zunächst zu keiner Stellungnahme bereit, aber ein zweideutiges Lächeln in die Kameras lässt doch einiges erahnen. Fakt ist, dass Gesine Schwan durchaus das politische Profil besitzen würde, um als erste Frau das Amt des Bundespräsidenten bekleiden zu können, aber schon bei der Wahl 2004 zog sie gegenüber Horst Köhler den Kürzeren. Mit diesem Makel muss die Präsidentin der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) und anerkannte Politikwissenschaftlerin leben, auch wenn dies nach knapp vier Jahren nur noch eine untergeordnete Rolle spielen dürfte. Um aber in diesem Duell bestehen zu können, benötigt man neben den Stimmen der Grünen auch die Stimmen der Linken und hier beginnt das politische Debakel der SPD, das ihr bisher so viel Ansehen gekostet hat und auch Gesine Schwan zum Verhängnis werden könnte.

Gesine Schwan wurde am 22. Mai 1943 in den Wirren des 2. Weltkrieges geboren und entschloss sich recht früh für eine akademische Laufbahn. Auf dem Weg zu ihrer Promotion absolvierte sie Auslandsaufenthalte vor allem in Polen. Neben mehreren Lehrtätigkeiten in Deutschland war sie zu mehreren Dozenturen in den USA tätig. Seit Oktober 1999 ist sie als Präsidentin der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) und hat der Universität ein renommiertes Profil verliehen.

Ihre politische Laufbahn wurde wesentlich von den 68er Studentenbewegungen beeinflusst, in denen sie sich entschloss der SPD beizutreten. Ihre Verdienste sind vor allem auf dem Gebiet des internationalen Austausches angesiedelt, ohne das sie bis zur Wahl 2004 die große politische Bühne betreten hat.

Die Wahl im kommenden Jahr dürfte vermutlich der letzte Versuch von Gesine Schwan sein, sich ins Rampenlicht der Politik zu begeben, aber gerade diese unscheinbare Kompetenz könnte für ihren Sieg ausschlaggebend sein.

4 Meinungen

  1. Ihre „Verdienste“ in allen Ehren aber noch mehr alt 68ér brauchen wir nun wirklich nicht mehr in unserem Staat. Man fragt sich auch, was mit der SPD los ist. Köhler hat eine Zustimmung in der Bevölkerung von 70%. Sich dagegen zu stellen wird dem Ruf der SPD, der ohnehin schon am Boden liegt, weiter zerstören. Man kann nur noch ungläubig den Kopf schütteln.

  2. Die Sache ist doch völlig klar: Beck will schwan mit Stimmen der Linken wählen, denn ohne gehts nicht. Vorzeichen für rot-rot-grün demnächst und den nächsten Wortbruch!Beck und Gysi wollen Köhler nicht, da er zu neoliberal sei, wurde gestern gesagt. Das populistische Schimpfwort, das eigentlich keiner richtig versteht.neoliber = die bösen Kapitalisten, die rechts stehen; leoliberal ist hitleresk (linke Denk-Logik); Nazis sind kapitalisrtische-rechts;… aber moment mal: Heißt es nicht etwa National-SOZIALISMUS ????Die Linken werden die Zukunft unseres Landes zerstören mit ihren wahnwitzigen Entscheidungen, die wollen ein anderes Land, eine sozialistische Repubik, dann eine Ein-mann-Sozi-Diktatur. Beck und Lafontaine haben ja jetzt schon nur ihre Macht im Sinne.Rom vor über 2000 Jahren: Warum stiegen Caesar und Pompeius auf? Weil sie Popularen waren, wie Volkstribune haben sie das populäre versprichen und wurden selbst nur mächtiger, das Land aber stürtzten sie ins Chaos, bis Augustus den bürgerkrieg beendete… Die Geschichte lehrt, auch sie jüngste Geschichte (nein, meine nicht die Nazis), sondern die SED-Diktaur. Wagenknecht (kommunistische Plattform) will die lieber heute als morgen restaurieren!

  3. Mit Verlaub: Die Biographie von Frau Schwan ist mehr oder minder irrelevant. Entscheidend ist, welche Bedeutung die Nominierung einer eigenen Kandidatin für die SPD hat.

  4. Laut den Umfragen hatte die Nominierung eher negative Auswirkungen auf die SPD, was aber nicht zwangsläufig auf die Person Gesine Schwan zurückzuführen ist, sondern eher auf die Person Kurt Beck. Vielleicht sollte er erkennen, dass er nicht der gewünschte Heilsbringer ist.Ein Rücktritt wäre die richtige Maßnahme.

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