Gedenkstätte Berliner Mauer an der Bernauer Straße

Soldaten legen Steine in die Fenster des Erdgeschosses. Das Gebiet ist abgeriegelt. Mit deutscher Sorgfalt.  Panik ergriff sie. Die Bewohner des Hauses in der Bernauer Straße sprangen aus den Obergeschossen auf die Rettung verheißende Westseite. Berlin 1961.

Berliner Mauer: Heute nachempfundene Gedenkstätte

Die Bewohner der Südseite lebten im sowjetischen Sektor. Die Gehwege an ihren Häusern befanden sich aber bereits im französischen. Über diese politische Grenze, welche die Berliner Mauer sichtbar machen würde, wollten einige von ihnen in die Freiheit springen. Manche von ihnen fanden den Tod.

Dann Zwangsräumung und Abriss. Nur die Fassaden, die zur Straße zeigten, ließ man bis 1979 als Grenzmauer stehen. Diese sind wie die Peitschenlampen oder der Todesstreifen bis heute als Spuren der DDR erhalten. Das macht die Bernauer Straße als historischen Ort einzigartig.

Die Bilder von der Bernauer Straße gingen um die Welt, sie wurde zum Symbol der deutschen Teilung.

Umfang der Gedenkstätte „Berliner Mauer“

Die Gedenkstätte ist Teil eines größeren Projekts, zu dem auch die nahe gelegene Kapelle der Versöhnung und das bereits erwähnte Dokumentationszentum gehören. 1990 wurde die Bernauer Straße als einzigartiges Zeugnis der historischen Ereignisse unter Denkmalschutz gestellt.

Der Direktor der Stiftung, Axel Klausmeier, ist stolz: „Wir rekonstruieren hier gar nichts.“ Die Dichte der materiellen Spuren sei einmalig.

Zusätzlich zu den Spuren der Zeit hat die Stiftung ein Fenster des Gedenkens eröffnet. Darin sind die Porträts von 96 Opfern zu sehen. Für unbekannte Todesfälle hat man im Fenster Plätze frei gelassen. Den Verlauf der Mauer markieren rostige Eisenstangen. Stelen mit Informationen über die Leben der Opfer sind auf einem Hektar aufgestellt. 4,4 Hektar ist das Gebiet insgesamt groß.

Erinnerung an die Berliner Mauer

Die Menschen eroberten in der jüngeren Geschichte die Mauer mit der Spraydose, rissen ganze Abschnitte ab, verkauften Stücke in die ganze Welt. Auf die Bewältigung der Geschichtstrümmer sollte das Vergessen folgen.

Das Bewusstsein für die Wichtigkeit des Erinnerns kam erst später. Nach heftigen Protesten von Gegnern des Mauerabrisses wurde entschieden, die Bernauer Straße zu einer Gedenkstätte umzugestalten. Es sollen etwa 28 Millionen Euro von Bund, Ländern und der EU in die Stiftung fließen.

Dokumentationszentrum: Öffnungszeiten

Während das Dokumentationszentrum Berliner Mauer geregelte Öffnungszeiten hat, wird die Gedenkstätte ab Freitag, dem 28. Mai, rund um die Uhr begehbar sein. Bis 2012 will man sie fertiggestellt haben.

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