Über 150.000 Touristen besuchen jedes Jahr diese Inseln im Pazifik, nächstgelegen zur südamerikansichen Küste. Ein Reisegrund sind nicht zuletzt die Galápagos Schildkröten. Diese riesengroßen Tiere gibt es einzig hier, sie leben im Archipel der 14 kleineren und größeren Inseln. Einzig? Nicht ganz. Charles Darwin höchst selbst hat wohl drei der Exemplare erst nach England und schließlich nach Australien gebracht. Eine Geschichte, die es lohnt, genauer beleuchtet zu werden.
Darwin und seine Galápagos Schildkröten
Charles Darwin begann seine legendäre und für die Evolutionsforschung im Nachhinein bahnbrechende Weltumsegelung auf der HMS Beagle im Jahr 1831. Vier Jahre später erreichte er die Galápagos Inseln und sammelte auch hier verschiedene unzählige Proben, Insekten und unter anderem die Riesenschildkröte Harriet (damals etwa fünf Jahre), wobei er sie zunächst Harry taufte, da er davon ausging, dass sie, sowie die beiden anderen Tiere, die er mit zurück nach England nahm, Männchen waren. Zurück in seiner Heimat erst entschlüsselte er die auf der ganzen Welt gesammelten Proben und entwickelte jene Evolutionstheorie, die in jedem Biologieunterricht gelehrt wird. Aber das ist eine andere Geschichte. Einschränkend muss man hinzufügen, dass die Geschichte um Darwin und seine Mitnahme der Tiere durchaus Zweifler hervorruft, da unter anderem Harriet angeblich auf einer der Inseln geboren wurde, die Darwin selbst nie betreten hat. Wir wollen die Erzählung dennoch glauben, irgendwie fühlt man sich dem historischen Ereignis der Evolutionsentschlüsselung gleich viel näher.
[youtube bHtXMs01XXo]Das Tier wurde 1950 nach Australien geschifft, im Gepäck eines britischen Beamten und hier beherbergt. Warum Harriet so berühmt wurde? Sie starb im Jahr 2006 im auch für Galápagos Schildkröten extrem hohen Alter von 175/176 Jahren und ist damit das drittälteste uns bekannte und in Gefangenschaft gehaltene Tier aller Zeiten. Somit kann man wohl mit Fug und Recht behaupten, dass Australien bzw. Australasien, wozu noch das Gebiet rund um den Kontinent zählt, der erste Lebensraum jenseits der Pazifikinseln dieser monumentalen Tiere gewesen ist.
Zur Verbreitung der Galápagos Schildkröten
Eine natürliche Verbreitung der Tiere gibt es nicht, kann es nicht geben. So fern die Heimatinseln der Schildkröten liegen, so unwahrscheinlich ist ein natürlicher Weiterzug in andere Gefilde. Dennoch finden sich natürlich in zig Zoos Exemplare. Wie immer, wenn der Mensch von etwas fasziniert ist, muss es natürlich gleich am besten vor der eigenen Haustür ebenfalls zu begutachten sein. Und dass die Tiere beeindruckend sind, ist unstrittig. Auf der anderen Seite: Gäbe es sie tatsächlich ausschließlich auf den Inseln, dann müsste die Ecuadorianische Regierung mit wohl noch mehr Touristenströmen rechnen.
Diesbezüglich führte das Land auf Intervention der UNESCO (die Inseln gehören zum Weltkulturerbe) 2009 ein Kontrollsystem ein, um die Ausbreitung illegaler Einwanderer besser zu kontrollieren, aber auch Touristen nicht mehr vollends zuzulassen.