Fünf Fragen an: Andreas Wendt, Produzentengalerist

Produzentengalerien sind wieder sehr gefragt. Wie kommt’s?

Die hohe Künstlerdichte, der Wunsch auszustellen und von der eigenen Arbeit zu leben. Als Künstler hat man da nicht viele Alternativen.

Was ist anders bei einer Produzentengalerie?

Du hast die Möglichkeit, dich zu präsentieren, ohne gleich diesen enormen Verkaufsdruck zu haben und viel Geld für einen Messestand hinlegen zu müssen. Und das Restrisiko trägt nicht einer allein, sondern verteilt sich auf mehrere Leute. Insofern ist die Produzentengalerie die spielerische Imitation, eine Vorstufe der sogenannten kommerziellen Galerie.

Die ursprüngliche Idee dahinter ist doch: Kein Galerist, kein zentrales Management. Wie siehst Du Deine Rolle?

Was wir machen, ist eine Neudefinition des Klassikers „Großgörschen 35“ von Lüpertz, Koberling u.a. aus den 60ern. Ich habe selbst Kunst studiert, male aber nicht mehr, sondern kümmere mich um Organisation und Verkauf. Dass Kunst für mich nicht gleich Ware ist, macht es nicht leichter.

Gibt es interne Reibereien?

Die sind sogar wichtig. So ganz ohne Druck würde ich wohl automatisch weniger tun. Natürlich lasse ich mir nicht alles vorschreiben.

Euer Programm umfasst Malerei genauso wie Zeichnung und Installationen. Welchen Vorteil hat es, nicht auf ein Medium festgelegt zu sein?

Auf einen in seinen Vorlieben extrem wechselhaften Kunstmarkt schneller reagieren zu können. Nur Malerei, nur Skulptur oder nur Fotos zu zeigen, wär‘ mir auch zu langweilig.

Galerie Andreas Wendt, Zehdenicker Str. 13, Bln-Mitte. Noch bis 15. Juni: Heike Gallmeier „Wiesen, tiefblaues Wasser, Wald“ Fotografie, Installation

2 Meinungen

  1. Produzentengalerien? Was ist das denn? Wenn ich den Text richtig verstanden habe = Galerie. Also warum nicht gleich bei dem Wort bleiben, das es auch bezeichnet.

  2. Horstick-Schmitt Eva

    Hallo an Euch ! Könntet Ihr mehr Infos geben zum Thema Produzentengalerie und Machbarkeiten ?Wir, Künstler aus dem Revier, planen ebenso eine Art Produzentengalerie um unabhängig zu bleiben . Wir haben aber generell nichts gegen Galerien. Die müssen eben auch leben ,wenn sie denn so teure Mieten zahlen. dass am Ende nichts mehr übrig bleibt. In Berlin machen die Galerien ja auf und zu. Jedes Jahr neue und jedes Jahr alte weg.Wir sind für Tipps sehr dankbar und auch an Austausch interessiert.Gruss eva

Schreiben Sie Ihre Meinung

Ihre Email-Adresse wird Mehrere Felder wurden markiert *

*