Er ist der größte Finanzmarkt der Welt: Auf dem Devisenmarkt werden weltweit Unsummen bewegt – allein im Jahr 2013 betrug der globale Tagesumsatz über fünf Billionen US-Dollar. Der auch FX-Markt, Währungsmarkt oder Forex (engl. Kürzel für „Foreign Exchange Market“) genannte Markt ist auch für viele Privatanleger eine interessante Option. Doch was müssen sie über den Forex wissen, und wie können sie mithandeln?
Wie der Devisenmarkt funktioniert
Auf dem Devisenmarkt trifft das Angebot an Währungen auf die Nachfrage. Die Währungen werden hier zu einem ausgehandelten Devisenkurs getauscht. Im Gegensatz zu den Wertpapiermärkten ist der Forex dezentral organisiert: Der Handel mit den Währungen findet fast vollständig auf elektronischem Wege zwischen den Marktteilnehmern statt – in der Regel sind dies große Banken und andere institutionelle Anleger. Die wichtigsten Handelsplätze des Forex befinden sich in Asien, Großbritannien, der Schweiz und den USA. Wichtigste Handelswährung ist der US-Dollar, gefolgt vom Euro, dem Japanischen Yen, dem britischen Pfund, dem australischen Dollar, dem Schweizer Franken sowie dem Kanadischen Dollar. Ähnlich verhält es sich bei den gehandelten Währungspaaren: Am meisten werden Euro und US-Dollar gehandelt, gefolgt von US-Dollar und Yen, US-Dollar und britischem Pfund sowie US-Dollar und Australischer Dollar. Wichtig zum Verständnis ist auch die Unterscheidung zwischen Mengen- und Preisnotierung: Wird beispielsweise am Devisenmarkt ein Euro zu zwei US-Dollar getauscht, lautet die Mengennotierung des Kurses: EUR/USD 2,00. Die Preisnotierung des Kurses hingegen lautet: USD/EUR 0,50.
Zwei wichtige Eckdaten: Lot und Pip
Die beiden Kürzel Lot und Pip („Percentage in Point“) definieren die Größe sowie die kleinstmögliche Kursbewegung beim Handel mit Währungen. Ein Lot in der Basiswährung umfasst 100.000 Einheiten, ein sogenanntes Mini-Lot 10.000 und ein Micro-Lot 1.000 Einheiten. Ein Pip ist die kleinstmögliche Kursbewegung. Sie ist als Maß notwendig, weil im Gegensatz zu den Preisen bei Waren, bei denen die kleinste Preisänderung ein Cent beträgt, beim Handeln mit Währungen wesentlich geringere Mindestmaße gelten: Hier wird mit bis zu vier Stellen hinter dem Komma gehandelt, bis auf das Hundertstel eines Cents.
Forex-Trading für Privatanleger – via Forex-Broker
War der Devisenhandel früher in erster Linie Investmentbanken oder Fonds vorbehalten, können heutzutage durch das Internet neben institutionellen Anlegern auch Privatanleger partizipieren. Dem Anleger winken dabei folgende Vorteile: Der Handel mit Devisen erweitert sein Portfolio in punkto Streuung und Diversifikation – darüber hinaus können mit einer erfolgreichen Forex-Anlagestrategie Renditen jenseits der Aktienmärkte erwirtschaftet werden. Möglich wird dies durch Forex-Broker, die Privatanlegern heute ihre Dienste anbieten. Ein solcher Devisenhändler sollte:
- für günstige Gebühren tätig werden
- zuverlässig und schnell erreichbar sein
- mehrere Kanäle zur Ordererteilung bereitstellen
- einen guten funktionierenden Kundenservice besitzen
Hinzu kommen ein breit aufgestellter Basiswertekatalog und eine intuitive, leicht verständliche Handelsoberfläche. Ein Online-Broker sollte neben seinem Know-how die gesamte nötige Infrastruktur zum Traden bereithalten. Forex-Broker findet man leicht im Netz – auch auf einschlägigen Vergleichsportalen. Zusätzlich gibt es Erfahrungsberichte von Forex-Privatanlegern, die einem bei der Orientierung helfen können.
Einstieg mit dem Handelskonto
Das Eröffnen eines Online-Handelskontos ist heutzutage ganz einfach – allerdings gibt es noch kein einheitliches, standardisiertes Verfahren, das für alle Forex-Broker verbindlich ist. Zu den gesetzlich vorgegebenen Angaben im Antrag gehören aber jetzt schon Name und Anschrift, die mit den Angaben im Ausweis übereinstimmen müssen. Eine Identifikationsprüfung ist erforderlich und kann bei der Post oder der Hausbank, aber auch via Videoident-Verfahren erfolgen. Zusätzlich kann auch schon ein Username für die betreffende Handelsplattform angegeben werden. Fragen zur persönlichen Erfahrung beim Trading oder zu den eigenen Vermögensverhältnissen variieren von Forex-Broker zu Forex-Broker. Einzahlungen aufs Konto können über per Banküberweisung, via Kreditkarte oder auch über Paypal vorgenommen werden. Je nach Zahlungsmethode kann es allerdings unterschiedlich lange dauern, bis der Betrag auf dem Handelskonto erscheint – bei der Einzahlung über die Kreditkarte steht der Betrag meist sofort zur Verfügung.
Bildquelle: Pixabay, geralt, 447209
Werbung