Wenn an kalten Herbstabenden ein stürmischer Wind um das Haus pfeift und die bunten Blätter über die Straße treibt, gibt es nichts Gemütlicheres, als im Kreise seiner Lieben Kerzen anzuzünden, eine Flasche guten Wein zu öffnen und einen Flammkuchen zu genießen. Ob klassisch herzhaft oder süß, vegetarisch oder ausgefallen – die elsässische Spezialität lässt sich in vielen Varianten zubereiten und signalisiert der Zunge: Der Herbst ist da – und er schmeckt köstlich!
Die klassische Variante…
Das klassische herzhafte Flammkuchen-Rezept, das aus dem Elsass stammt, ist seit Jahren auch in Deutschland beliebt. Der dünne Boden besteht aus einem Brotteig, der so dünn wie möglich ausgerollt wird, damit er nach dem Backen knusprig ist. Meist handelt es sich um einen schlichten Hefeteig, es gibt jedoch auch Varianten mit Misch- oder Sauerbrotteigen. Als Belag kommen würzige Zwiebeln, deftiger Schinken und Sauerrahm oder Schmand zum Einsatz. Dazu wird in der Regel Federweißer getrunken, der im Herbst ebenfalls Hochsaison hat. Für die Naschkatzen gibt es auch eine süße Version: Hier wird das Fleisch des Klassikers durch knackige Äpfel oder Birnen ersetzt. Mit ein wenig Zimt erhält das Gericht eine winterliche Note.
… mit vielen Gesichtern
Durch seine zunehmende Beliebtheit sind unzählige weitere Belagsmöglichkeiten des Flammkuchens auf der Bildfläche erschienen: Von Tomate-Thunfisch über Kürbis mit Pilzen bis hin zu Rucola, Spinat und Oliven – die neuen Flammkuchenkreationen erinnern beinahe an Pizza, bieten jedoch eine willkommene Abwechslung zu dieser, da Flammkuchen normalerweise ohne Käse zubereitet wird. Als Belag wird stets Schmand, manchmal auch Crème fraîche verwendet; erst bei den neueren Varianten wird bisweilen auch Käse hinzugefügt. Ansonsten ist alles erlaubt, was der Zunge Freude bereitet und sich dekorativ auf dem Teigfladen platzieren lässt. Mit ein wenig Einfallsreichtum kann jedes Flammkuchenrezept auch vegetarisch oder sogar vegan zubereitet werden, sodass der Herbstgenuss niemandem verwehrt bleibt.
Daheim und unterwegs
Mittlerweile gibt es in vielen Städten eigene Flammkuchenrestaurants, in denen man die Spezialität bei Wein und Kerzenschein genießen kann. Diese verfügen im Idealfall sogar über einen Holzkohleofen, der dem Gericht ein herrlich rauchiges Aroma verleiht. Aber auch zu Hause muss man auf Flammkuchen nicht verzichten: In Kochbüchern und Rezeptdatenbanken findet man zahllose Zubereitungsmöglichkeiten, die im heimischen Backofen verwirklichen werden können. So steht dem herbstlichen Geschmackserlebnis nichts mehr im Weg.