So weit ist es aber noch nicht und dazu wird es wohl auch (leider) nie kommen. Und daher gilt es für jedes Jahr aufs Neue, die frischeste Version der jeweiligen Reihe genau unter die Lupe zu nehmen. Ich hatte das Vergnügen, es mit der Next-Gen Konsole XBox 360 zu tun.
EA Sports kann seit Jahren mit dem vorbildlichen Lizenzen-Erwerb von Spielern bis in die untersten Ligen punkten. Dem ist auch dieses Jahr wieder so, wobei ich festgestellt habe, dass dies auf der XBox 360 nicht ganz so umfangreich geworden ist. Zwar entsprechen alle Namen auch ihren Originalen, doch gibt es auf der Konsole von Microsoft, wegen der riesigen Datenmenge, einen ausgedünnten Ligamodus. Dies liegt an der mangelnden Speicherkapazität auf der HD-DVD, weil diese, wegen des Grafikaufwands, nicht gelangt haben soll. Hier sage ich mir dennoch, dass dies auch letztes Jahr bei „Madden 2006“ seitens EA kundgetan wurde und urplötzlich wurde „Madden 2007“ an alle anderen Formate angepasst. Geht doch! Daher bin ich mir sicher, dass wir beim nächsten „FIFA“ auf der 360 keine Abstriche machen müssen.
Trotzdem sind die Lizenzen ausreichend vorhanden um hier gegen Konami zu punkten. Es macht einfach riesigen Spaß, dass der Spieler mit jeder Mannschaft, die er wählt, die Originalnamen vom Moderator zu hören bekommt. Bei „Pro Evolution Soccer 6“ verhält es sich anders. Ca. ein Drittel aller Namen sind Originale und der Rest ist wohl der Fantasie der Entwickler entsprungen. Leider haben diese Namen wenig Ähnlichkeit mit den Originaldaten, weshalb es kein einfaches Unterfangen ist, diese im Editor zu ändern.
Noch einmal zu dem negativen Aspekt einer abgespeckten Version: dieser kommt bei „Pro Evolution Soccer“ auf der XBox 360 auch zum Tragen. Während z.B. auf dem PC die schönsten Tore gespeichert und Grafiken(Wappen, Gesichter etc.) bearbeitet werden können, wurden diese Möglichkeiten auf der XBox360 weggelassen. Zusätzlich ist der Trainigsmodus außerordentlich abgemagert worden, was gerade für Neueinsteiger ein Problem darstellen könnte, weil PES einen hohen Schwierigkeitsgrad für Anfänger besitzt. Zudem gibt es weniger Stadien, keinen WM-Karriere-Modus etc. Hoffentlich lernen EA und Konami in dieser Hinsicht hinzu und entwickeln für das nächste Jahr ein rundum vollständiges Paket für die Next-Gen-Konsolen. Gerüchte, die in einigen Foren im Umlauf sind, die besagen, dass sich Sony für die PS3 angeblich die Vollständigkeitsrechte (mit Hinweis auf die größere Speicherkapazität der Blu-Ray Disk) gesichert hat, will ich keinen Glauben schenken.
In Hinsicht auf die Fans und deren Jubelarien und Fangesängen verhält es sich in beiden Spielen ähnlich. Es sind soweit alle Klassiker vorhanden und denen zuzuhören macht mehr Spaß, als bei den Kommentatoren. Dies ist aber eine Thematik, welche wohl nie perfektioniert werden kann. Schließlich kann der Reporter nicht auf jede einzelne Spielsituation eingehen und somit kommt es mal vor, dass Kommentare fallen, die zu einer Spielszene passen, wie eine kalte Milchtüte in die Wüste Gobis. Das blendet der erfahrene Spieler irgendwann aus, da zwischendrin auch mit Freunden geschimpft und gejubelt oder das Headset für das Web genutzt wird. Ob die Zuschauer den Ansprüchen einer Next-Gen-Konsole hingegen gerecht werden, wage ich zu bezweifeln. Sie hören auf den Namen „Bitmaps“ und wirken ein wenig auf die Tribüne geklatscht, verhalten sich stets gleich und sind, zumindest bei Konami, noch ein wenig voneinander zu unterscheiden. Um es so zu formulieren: sie haben ihren eigenen Charakter, wenn ich das überhaupt so schreiben darf. Hier wäre es angebracht für nächstes Jahr ein wenig Feintuning zu betreiben.
In Bezug auf die Grafik erkennt der Spieler auch dieses Jahr, dass EA noch einmal Fortschritte erzielen konnte. Gesichtszüge und Stadiondetails wirken sehr gut ausgearbeitet und hinterlassen bei dem Spieler einen klaren und verbesserten Eindruck. Trotz dieser Klarheit bei „FIFA 07“ hinterlassen die Spieler von „PES6“ einen unverkennbareren Eindruck bei mir, obwohl in grafischer Hinsicht nicht viel im Gegensatz zum Vorgänger passiert ist (Fans family: Wingdings“>L ). Der Wiedererkennungswert ist bei „PES 6“ dennoch höher einzustufen als beim Konkurrenten.
Bei dem Grafikeindruck im Menü hinterlässt wiederum „FIFA 07“ einen besseren Eindruck. Während Konami einen wuchtigen Adriano auf einen orangebunten-kitschigen Hintergrund projiziert hat, besticht das FIFA-Menü durch Klarheit und Infofeld, welcher Song gerade abgespielt wird. Ach ja, Songs, davon gibt es bei PES6 so gut wie gar keine, was auf die Dauer für Tristesse in den Hörgängen sorgt.
Während wir bei Konami seit Jahren zu schätzen wissen, dass mehr Fußballerlebnis kaum geht hat auch EA dieses Jahr einen ersten großen Schritt in Richtung Realitätsnähe geschaffen. Und dies wiederum nur für die XBox 360. Während der Ball bei „FIFA 07“ am PC, der PS2 und der alten XBox weiterhin am Fuß klebt, haben die Entwickler die Physik bei der 360 voneinander getrennt. Zwar ist dies noch nicht optimal ausgereift (wie auch beim „ersten Mal“?), aber der Wille ist deutlich zu erkennen. Mittlerweile habe ich nicht mehr das Gefühl, dass bei „FIFA“(für die 360) der Ball am Spieler festgenagelt ist. Aus einem Arcade-Kick wurde eine gelungene Simulation.
Somit ist es für den Gegner schwieriger deine Aktionen vorzeitig zu berechnen. Allerdings wird es für den ballführenden Kicker auch ne Nummer härter. Es kommt zu unvorhergesehen Kollisionen mit anderen Spielern, der Ball ist schwerer unter Kontrolle zu bekommen und Bälle sind schwieriger zu passen. Das Spiel wirkt einfach real. Eine klasse Steigerung seitens EA Games. Zwar sind einige Szenarien noch mit Pleiten, Pech und Pannen verbunden, aber dies fällt nicht weiter auf. Als Torwart darf man nur nicht auf andere Spieler zulaufen, denn ansonsten könnte es zu einem folgenschweren Rempler kommen, wo der Ball in Gegners Füße fällt und die Pille daraufhin im Netz landet.
Zudem hat der Spieler nicht mehr den
ständigen Eindruck, dass er gegen einen Ballon tritt, wenn er zum Schuss angesetzt hat. Während bei den letzten FIFA-Teilen nämlich der Eindruck entstand, dass sich die harten Männer auf dem Platz einen Softball zuspielen, wirkt das runde Leder „schwerer“ und hebt nicht gleich wie einen 1000 PS Rakete ab. Zwar konnte ich bei Volleyabnahmen, Schüssen aus dem Stand oder aus dem Lauf noch keine Geschwindigkeitsunterschiede herauskristallisieren, doch stört dies weniger, als die „Raketen“. Trotz aller Verbesserungen auf diesem Sektor nimmt Konami auch in diesem Jahr den Ballphysik- und Gameplay-Thron für sich ein, weil aufgrund jahrelanger Arbeit die perfekte Simulation geschaffen wurde.
Während EA eine Leistungssteigerung zu verbuchen hat, ist Pro Evolution Soccer auf dem Höhepunkt des Realismus angekommen. Jeder einzelne Superstar ist an seinen Eigenschaften und Bewegungen zu erkennen. Jedes Tor, welches geschossen wird, unterscheidet sich vom vorherigen. Die Spannung ist greifbar nah, wenn ein Rooney den Strafraum unsicher macht und der Spieler fühlt sich in Sicherheit, wenn ein Cannavaro verteidigt. Passen sie Drogba den Ball zu, könnt ihr mit einer schnellen und souveränen Annahme sichern, während euch ein Walter Samuel zur Verzweiflung bringt, weil wesentlich langsamer agiert. Wo bei EA es auch mal ein John Terry mit einem Solo bis über die Mittellinie schafft, ist dies bei PES 6 (logischerweise) u.a. nur mit einem Messi möglich, weil Holzfäller Terry dieses Können gar nicht besitzt oder vorher von den gegnerischen Abräumern attackiert wird. Das Gameplay und die Atmosphäre sind einmalig!
Mir kam aber auch schon von anderen Spielern zu Ohren, dass die Reihe aus dem Hause Konami einigen bereits zu realistisch ist, weil jedes kleine Detail von der Ballannahme zum Schuss beachtet wurde. Dies mindert deren Meinung nach den Spielfluss und dessen Geschwindigkeit, weil sich die Abläufe in die Länge ziehen und keinen Automatismus mit sich bringen. Hier sollte jeder für sich entscheiden, was er lieber mag, weswegen eine Beurteilung dieses Kriteriums unmöglich ist. Eigentlich das entscheidende Kriterium an dem sich seit Jahren die Geister scheiden und wohl auch die nächsten Monate zu keiner übereinstimmenden Meinung kommen werden.
Was mit Sicherheit auch die FIFA-Liebhaber bzgl. der Realität zu schätzen wissen werden, ist die Tatsache, dass bei einigen verschiedenen Individuen an den Eigenschaften gearbeitet wurde. Zwar nicht so konsequent, wie bei PES 6, dennoch respektabel und anschaubar. Ob ein flinker Robben in seiner unnachahmlichen Art einer Gazelle oder ein Ronaldinho mit seinen kurzen und schnellen Körpertäuschungen; jeder Spieler hat seine ganz speziellen Eigenschaften, die erstmalig wahrlich zum Tragen kommen und vom Spieler bewundert werden können.
Was bringt Konami aber z.B. die perfekte Simulation von Flanken, wenn diese kaum verwendet werden? Zumindest in meinem Falle. Freilich ziehe ich mal ne schöne Flanke in den Sechzehner, um zum Torerfolg zu kommen. Wunderbare Flankenwechsel, wie bei FIFA 07 bekomme ich aber, aufgrund der engen Plätze, bei Pro Evolution Soccer 6 nicht hin, weil die Plätze hier einfach zu gedrungen wirken und einem nicht den Freiraum lassen, wie bei FIFA 07.
Weil dies bei FIFA äußerst schön anzusehen ist, nutzte ich bei meinem Test hauptsächlich Flanken, um zum Torerfolg zu gelangen. Nur wegen der Optik? Nein, ich will ehrlich sein. Mir kommt der Schwierigkeitsgrad, zumindest bei den Verteidigern, bei EAs Werk sehr schwer vor, weshalb ich auch kein anderes Mittel fand. Vielleicht eine kleine FIFA-Krankheit, weil dies schon seit Jahren zu beobachten ist. Egal ob im Netz oder gegen den Computer, stets werden die Stürmer von der generischen Defensive aufgehalten. Da macht es fast keinen Unterschied ob ein Ronaldo auf einen Amateurspieler oder einen Fabio Cannavaro trifft. Hier fehlt es also ein bisschen an der nötigen Balance, weil somit einiges an Spannung abhanden kommt, da kaum kribbelige Strafraumsituationen zu sehen sind.
So stark die FIFA-Verteidiger am Mann und in der Luft sind, so schwach sind sie am Boden. Hier ist die Konkurrenz aus dem Hause Konami wesentlich besser ausgereift. Während ihr bei Pro Evolution Soccer ohne weiteres auch einmal zur Grätsche ansetzen könnt, werdet ihr bei FIFA umgehend ermahnt. In vielen Fällen zückt der Schiedsrichter sogar die Karte, was einem recht schnell die Lust am Bodentackling nimmt.
Genial ist der Managermodus bei FIFA 07. Zwar ist dieser nicht derart ausgereift, wie es der Fussball Manager 07 ist, doch das soll eine Simulation dieser Art auch nicht sein. Während der Spieler in den letzten Titeln auf das Transfergeschehen und das Training Einfluss nehmen konnte, ist es nun auch bei FIFA möglich, die Werte der Spieler im Laufe einer Spielzeit zu verbessern (oder zu verschlechtern). Gebt ihr eurem Stürmerstar viele Einsatzzeiten, die er in Tore ummünzen kann, verbessern sich seine Angriffswerte dann, wenn ihr ihm die Erfahrungspunkte zuteilt, die ihr wegen guter Leistungen vom System zugesprochen bekommen habt.
Viele Einsätze bringen jedoch Gefahren, wie Müdigkeitserscheinungen mit sich. Wie muss ich als Trainer also handeln? Strategisches Handeln ist Pflicht. Ansonsten könnte euch zum Ende der Saison im wahrsten Sinne des Wortes die Puste ausgehen. Die Puste ausgehen tut Pro Evolution Soccer 6 im Online Modus auf der XBox 360, wobei die Server-Probleme, wie auch auf dem PC, in den letzten Wochen behoben wurden. Regelmäßige Abstürze werden vermieden und die vielen Laggs treten auch nicht mehr in aller Regelmäßigkeit auf.
Bei FIFA 07 sieht es hingegen deutlich besser aus.
Klasse Connections zu den Spielern rund um den Globus, was einen reibungslosen Ablauf mit sich bringt und den Spielspaß steigert. Obwohl FIFA gegenüber Pro Evolution Soccer 6 in den Bereichen Atmosphäre und Gameplay Minuspunkte gesammelt hat (trotzdem: deutliche Steigerung zu den Vorgängern), ist Online ein deutlicher Vorsprung hervorzuheben. Es gibt diverse Lobbys, Rückspielmöglichkeiten, Statistiken und einen Newsticker für die, die immer auf dem Laufenden sein müssen. Hätte Konami ein bisschen darauf geachtet, den Online-Modus so vielfältig zu gestalten, wie bei deren PC Version, wären die XBox Live Spieler
nicht so frustriert. Es besteht lediglich die Möglichkeit eine Partie zu eröffnen. Das war es dann auch schon. Wahnsinn, oder? Keine 2on2, keine Rückspiele, keine Möglichkeit einen Gegner abzulehnen etc. Das muss auf jeden Fall besser werden.
Im Endeffekt bleibe ich bei meiner Meinung: Stadien, Grafik-Verbesserungen, Rasenplätze, Menü, Online-Spielbarkeit und die Lizenzen von FIFA bzw. EA und die Atmosphäre und das Gameplay von Konami(die ein unverwechselbares Feeling mit sich bringen), würden das perfekte Fußballspiel ergeben. Dementsprechend sind beide Klassiker nicht vollkommen, wobei auch besser als alles andere, was jemals an Fußballspielen erschienen ist. Abzüge gibt es für beide, aufgrund der aufgezählten Gründe. Was der eine halt nicht hat, besitzt der andere. Und würde der Spielmarkt nicht derart prestigeträchtig und gewinnbringend sein, hätten beide Hersteller längst fusioniert und würden alle Fußballfans auf dem Planeten Erde glücklich machen.
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Ich finde es gut das sich jemand einfach mal ins Blaue hinein Gedanken über völlig neue Spielideen macht, und seien sie noch so absurd. Derzeit herrscht bei den Herstellern, von wenigen Ausnahmen mal abgesehen, eher die Wiederholungsmentalität als das wirklich neue und mitreissende Geschichten und Szenarien geschaffen werden. Wer weiss, vielleicht bringt gerade ein Anstoss von diesem Mann mal wieder etwas frischen Wind in den Spielesektor. Schön wäre es auf jeden Fall.
Pffff, wie wäre es mit einem Evolutionsspiel…in Echtzeit! :DIm Ernst, eine Sandburgensim ist ähnlich sinnvoll wie die ganzen Brettspielumsetzungen: Warum? Warum sollte man das spielen, wenn die „Originale“ bereits nicht mehr zu verbessern sind?Der richtige Ansatz ist, Vorlagen so zu verändern, dass man sie so eigentlich nur am PC spiele _kann_. Wie da eine Sandburgensim reinpasst weiß ich aber jetzt auch nicht.Auf die Gefahr hin eine Multimillionendollaridee zu veraten, wie wäre es denn mit einer Spieleumsetzung von dem hier: Fantastic VoyageMit opulenter Grafik ist das bestimmt klasse (merkt man, das ich aus der Zellbiologie komme? 🙂
Ja, ja, die sind aber auch einfach zu süß, um ihnen zu widerstehen. Was soll man da schon machen. Aber diese 4 Wochen können ein guter Zeitraum sein, um zu sehen, ob die großen und kleinen Kinder danach auch ein Tier haben möchten und sich auch darum kümmern würden. Wenn das nicht so ist, sieht man das in diesen Urlaubswochen. Und 4 Wochen sind eine lange Zeit um sich zu beweisen.Ich wünsch euch viel Spaß mit den Tierchen!
Das kann ich mir gut vorstellen das die Kids mit mal krank sind. Oder müde oder sogar alles auf einmal haben. Bleibt doch immer alles an der Mutti hängen. Die Kids werden sich schon noch umschauen, wenn Mutti dann mal nicht da ist und sie eine eigene Wohnung haben. Dann denken sie an dei schöne Zeit zurück. Bis dahin ist es aber zum Glück auch noch eine ganze Weile hin.