Faszination Pokalfinale – Zahlen, Fakten und Kuriositäten zum großen Spiel

„Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!“ Am Samstag, den 30. Mai 2015 um 20 Uhr ist es wieder soweit – im ausverkauften Berliner Olympiastation, das seit 1985 fester Austragungsort des Finales ist, stehen sich Borussia Dortmund und der VfL Wolfsburg gegenüber, um den DFB-Pokalsieger 2014/15 zu ermitteln.


Rekordsieger – natürlich – Bayern München

Zum 72. Mal wird der DFB-Pokal ausgespielt, der aber erst nach Ende des Zweiten Weltkriegs diesen Namen trägt. Zum ersten Male fand der Wettbewerb im Jahr 1935 statt, damals noch unter der Bezeichnung Namen Tschammer-Pokal, nach dem damaligen Reichssportführer Hans von Tschammer. Vorbild war der seit 1923 ausgespielte englische Pokal. Der 1 FC. Nürnberg fuhr am 8. Dezember 1935 mit einem 2:0 gegen den damaligen Meister Schalke 04 den allerersten Pokalsieg ein. Der erste Pokalsieger nach dem Krieg war Rot-Weiss Essen, das Alemannia Aachen im Mai 1953 mit 2:1 besiegte. Mit der Einführung der Bundesliga 1963 waren die Bundesligisten automatisch für die Hauptrunde qualifiziert. In der Rangliste der erfolgreichsten Pokalmannschaften liegt mit insgesamt 17 Pokalsiegen natürlich der FC Bayern München ganz vorn, gefolgt von Werder Bremen (6 Siege) und Schalke 04 (5 Siege). Borussia Dortmund könnte den Pott zum vierten Mal holen, für den VfL Wolfsburg wäre es der erste Pokaltriumph.

Rudi Assauer lässt den Pokal hinknallen

Der Pokal in seiner heute bekannten Form existiert seit Mitte der Sechziger Jahre: Borussia Dortmund war die erste Mannschaft, die ihn 1965 in die Höhe recken durfte – geschätzter Materialwert: 100.000 Euro. Jede Siegermannschaft wird in den Sockel graviert, weshalb der Pott 1991 verlängert werden musste. Bis zum Jahr 2020 reicht der Platz derzeit aus. Anno 2001 ließ es der damalige Schalke-04-Manager Rudi Assauer nach dem Pokalsieg der „Knappen“ übrigens dermaßen krachen, dass ihm der Pott entglitt und zu Boden stürzte. Reparaturkosten: über 30.000 Euro! Assauer zahlte lächelnd aus eigener Tasche.

Blamagen – das Salz in der Pokalsuppe!

Natürlich lebt der Pokal auch von seinen Überraschungen, besonders den Blamagen großer Vereine. Bei HSV-Fans beispielsweise löst das Wort „Eppingen“ immer noch Übelkeitsanfälle aus: Obwohl Fußballgrößen wie Manni Kaltz, Georg Volkert und Willi Reimann auf dem Platz standen, schied der HSV 1974 mit 1:2 beim Nordbadener Amateurligisten VfB Eppingen aus. Selbst die mächtigen Bayern mussten schon des Öfteren gegen Amateure die Segel streichen – in Weinheim, Vestenbergsgreuth und Magdeburg. Im laufenden Wettbewerb schaffte Drittligist Arminia Bielefeld den Durchmarsch ins Halbfinale und besiegte drei Erstligisten.

Dreimal stand ein Amateurvertreter im Finale (1993 Hertha BSC Berlin II, 1997 Energie Cottbus, 2001 Union Berlin), aber für die ganz große Sensation langte es noch nicht. Einmal gewann ein Zweitligist: Hannover 96 siegte 1992 im Elfmeterschießen gegen Borussia Mönchengladbach.

Fotoquelle: Thinkstock, 501830509, iStock, ArminStautBerlin

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