Farben in der Politik: Symbolische Aussage und Bedeutung

Farben begegnen einem in vielen Lebensbereichen. Aufgrund ihrer Auffälligkeit sind sie perfekte Eyecatcher, um Dinge zu markieren, zu betonen und komplexe Zusammenhänge zu visualisieren. So gesehen bei Ampeln, die selbst von kleinen Kindern schnell verstanden werden, bei Tieren, die ihre Gefährlichkeit betonen, bei Frauen, die einen Mann bezirzen wollen, oder bei Kreisdiagrammen, die ein politisches Ergebnis darstellen. Gerade in der Politik werden Farben zunehmend benutzt, um sich bei den Wählern zu profilieren. Die Farben sorgen zum Einen für eine sofortige Wiedererkennung der Partei, ohne dass das Gesicht oder der Name des Einzelnen bekannt sein müsste. Ebenso wirken die Farben in einer einheitlich gekleideten Gruppe identitätsstiftend, sie machen dem Einzelnen Mut, indem sie das „Wollen“ des Individuums vervielfachen. Zudem wecken Farben bestimmte Assoziation, die, im Idealfall, dem Programm der Partei entsprechen und dieses betonen. Dies alles sind Gründe für die Beliebtheit von Farben in der Politik.

Wie die Farbgebung in die Politik kam

Eigentlich fing alles relativ harmlos und sportlich an. Im Alten Rom, genauer gesagt im Kolosseum, wurden Wagenrennen gefahren, die bei der Bevölkerung auf brüllende Begeisterung stießen. Im Laufe der Zeit nahm jedoch nicht nur die Anzahl der Zuschauer und Rennwagen zu, sondern auch der Staub, der es schließlich nahezu unmöglich machte, die einzelnen Gespanne auszumachen. Als Problemlösung wurden den Pferdegespannen Farben zugewiesen, die es leichter machten, sie auseinander zu halten. Diese Farben entwickelten sich zu einem Symbol für die Mannschaften des Rennsports, die Fans der Gruppen kleideten sich bei Rennen in denselben Farben, um ihre Zugehörigkeit zu zeigen und die Politik hat sich dieses erfolgreiche Konzept abgeguckt.

Farben in der Politik: Ihre Bedeutung und Zugehörigkeit

1

Schwarz

Die CDU/CSU, oftmals auch „die Schwarzen“ genannt, werden im Volksmund immer mit der Farbe Schwarz in Verbindung gebracht. Die Christdemokraten sind die einzige der bestehenden Parteien, die sich ihre Farbgebung nicht selbst aussuchen konnte, sondern den Stempel von außen aufgedrückt bekam. Die Gründe sind ebenso banal wie treffend: Die Partei versteht sich als konservativ, christlich und demokratisch und wurde aufgrund dieser Attribute in die Nähe der Kirche gerückt, deren Geistliche, ob nun katholisch oder evangelisch, Schwarz tragen.

2

Rot

Bezüglich der Farben in der Politik ist Rot eine mit bewegter Vergangenheit. Zierte sie in der Antike und im Mittelalter die „Rockschöße“ der Herrschenden, machten die Jakobiner sie in der Französischen Revolution aus Protest zur Farbe ihrer Kopfbedeckung, die sich später zum Symbol der Französischen Revolution entwickelte. Damit war der Weg für die Farbe Rot frei. Sie avancierte zum Symbol der Kommunisten, auch bekannt als „Die Roten“ und umfasst heute das politische Spektrum der Linken, von den Sozialdemokraten bis zu den Bolschewisten. In der deutschen Parteienlandschaft wird die SPD durch die Farbe Rot dargestellt.

3

Grün

Grün ist vermutlich zur Zeit die trendigste der Farben in der Politik. Ihr Name ist Programm! Die Grünen wählten ihren Namen und ihre Farbe, weil Grün Natur, Wachstum und Hoffnung symbolisiert.

4

Gelb-Blau

Gelb und Blau sind die Farben der FDP und sind aus rein pragmatischen Gründen zum Symbol der Liberalen erkoren worden. Auf der Internetseite der Partei steht, die Farben seien ihnen 1972 von einer Werbeagentur empfohlen worden, weil Gelb Lebensfreude und Leichtigkeit signalisiert, während mit Blau Sachlichkeit und Seriosität ergänzt wird.

5

Braun

Und warum sind Rechtsradikale braun? Aus Zufall. Hitler brauchte einen großen Posten Stoff für seine Uniformhemden und hat zufällig ein braunes Gewebe erstehen können.

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