Extremes und krankhaftes Schwitzen: Welche Krankheit steckt dahinter?

Krankhaftes Schwitzen hat meist körperliche Ursachen, zu denen sich psychische Probleme hinzugesellen können. Daraus kann ein Teufelskreis entstehen. Die Angst vor schwitznassen Händen, nächtlichem Schwitzen und sozialer Ausgrenzung  bzw. Übermüdung kitzelt neue Schweißattacken aus dem Leidenden heraus.

Hyperhidrose ist krankhaftes Schwitzen

Von Hyperhidrose spricht man in der Medizin, wenn ein bestimmtes Verhältnis von Zeit und Schweißmenge überschritten ist. Treten unter den Achselhöhlen beispielsweise innerhalb von fünf Minuten mehr als 100 ml Schweiß aus, spricht man von einer Hyperhidrose.

Übermäßiges Schwitzen bedeutet, dass der Körper zumindest mehr Schweiß aussondert als für die Wärmeregulierung – der Zweck der Transpiration – notwendig ist. Was zu viel des Guten ist, liegt auch im Ermessen des Betroffenen. Manchen werden Hitzewallungen schnell unangenehm, andere nehmen das Schwitzen erst in knallheißen Sommern als eine Qual wahr.

Ein sehr unangenehmer Geruch kann eine Sonderform der Hyperhidrose sein, die als Bromhidrose bezeichnet wird.

Welche Ursachen krankhaftes Schwitzen hat

Fehlerhaft ist die Maßnahme zur Wärmeregulation dann, wenn der Körper auf natürliche Reize übersensibel reagiert oder ganz ohne Anlass zu schwitzen beginnt. Dazu kann es zum Beispiel in den Wechseljahren kommen. Beide Geschlechter sind davon betroffen.

Verbreitet sind sowohl die Ansicht, dass die Ursachen in der Psyche liegen als auch die Ansicht, dass Hyperhidrose häufiger physischer Natur sei und psychische Leiden erst durch soziale Nachteile entstehen.

Das Schwitzen kann am ganzen Körper (global) oder partiell (lokal) auftreten. Wo Schweißdrüsen auf engem Raum angeordnet sind, können die Ausbrüche am gravierendsten zum Vorschein kommen.

Krankhaftes Schwitzen behandeln

Gegen übermäßiges Schwitzen gibt es Therapieformen, die Erfolge bringen, und solche, vor denen an dieser Stelle gewarnt sei.

  • Botox: Sehr gute Ergebnisse liefert Botox gegen Schwitzen. Das Nervengift wird direkt in die betroffenen Stellen injiziert und hält die Schweißproduktion solange zurück, bis der Körper das Mittel abgebaut hat. Für anhaltende Linderung muss Botox wiederholt angewendet werden.
  • Iontophorese: Bei der Iontophorese werden die Hände in ein unter Strom gesetztes Ionenbad eingetaucht. Dies soll die Schweißproduktion an den Händen eindämmen.
  • Als Tees oder Puder sind rein pflanzliche Antihidrotika erhältlich, deren Wirkung allerdings nicht wissenschaftlich bestätigt werden konnte.
  • Anticholinergika auf der anderen Seite werden ungern eingesetzt, weil sie gefährliche Nebenwirkungen wie Sehstörungen und Herzrasen auslösen können.
  • Nicht mehr vorgenommen werden aufgrund schwerer Nebenwirkungen operative Eingriffe an den Schweißstellen, bei denen die Nervenstränge durchtrennt wurden. Ohne Nebenwirkungen ist das Entfernen der Schweißdrüsen. Eine Operation wird aber nur bei sehr extremem Schwitzen vorgenommen.

Weniger empfohlen wird die Behandlung mit Cremes oder Pudern, weil diese die Drüsen nur verstopfen sollen, anstatt zur Heilung beizutragen.

Weiterführende Links:

http://www.transpiration.de/index.php?schwitzen-ursachen

4 Meinungen

  1. Und es geht auch ohne Eingriff in den Körper!Leider werden oft nur die Möglichkeiten zur Verhinderung von Schweiss aufgeführt. Der hat aber eine wichtige Kühl- und Entgiftungsfunktion. Mit einem Funktionsunterhemd (www.laulas.de) kann man den Schweiss aufsaugen bevor er dunkle Flecken verursacht. So ist man seine Schweissflecken los und der Schweiss kann seine Funktionen erfüllen

  2. Tara Sophia Angelika Winck; Zynismus ist Vorstufe vom Burnout Aus Angst vor dem Scheitern werden Ideale lächerlich gemacht. Das hilft, drohende Konflikte zu verhindern und Spannungen abzubauen. Zumindest erst einmal. Der zynische „Angriff“ vollzieht sich dabei in drei Stufen. Zynismus soll die Vorstufe zu einem Burnout, einer Erschöpfungs-Depression ein? Ja, so ist es, sagt der Entspannungspädagogin Tara Sophia Winck „Wenn der Mensch fürchtet, dass er das, was er sich vorgenommen hat, nicht schafft, wenn er spürt, dass ein Zusammenbruch drohen könnte, dann versucht er, dies abzuwenden und wird zynisch.“ Schon deshalb, weil man nicht ertragen kann, an Anforderungen zu scheitern, die man sich selbst gestellt hat. Der Mensch definiert dieses Scheitern als Scham und Schuld, Urängste, vor denen er panisch zurückschreckt. T.S.A Winck: „Schon in den alten Kulturen haben die Menschen alles getan, um der Scham und der Schuld zu entrinnen, denn meist hatte dies den Ausschluss aus der bestehenden Gemeinschaft zur Folge, eine der härtesten Sanktionen, die dem anderen klar macht: Du gehörst hier nicht mehr hin, du darfst hier nicht sein.

  3. Es gibt aber auch noch sanftere Formen der Therapie. Bei manchen helfen sogar schon Salbeiextrakte, oder Medikamente. Antitranspirantien mit AlCl werden von einigen auch gut vertragen. Das Problem hierbei ist, dass es die Schweißdrüsen verstopft. Leute mit empfindlicher Hat, haben oft ein Brennen und Stechen in den Achseln bei der Anwendung.

  4. Ich denke, dass man an der immer weiter zunehmenden Anzahl der Burnout Fälle in Deutschland bzw. auch weltweit sieht, dass irgendetwas in unserer Arbeitswelt nicht stimmt. Alles verroht zusehends und nicht der Mensch steht im Mittelpunkt sondern nur die Leistung, die er zu erbringen hat. Es kann doch nicht sein, dass es in Deutschland unzählige Menschen gibt, die sich jeden Tag mit Angstgefühlen und Unwohlsein zur Arbeit schleppen müssen und dort dann wiederum einfach nicht mehr das leisten können, was sie normalerweise könnten. Man muss sich als Chef mit diesem Tema unbedingt auseinandersetzen und alle Weichen dafür stellen, dass das Syndrom bei den eigenen Arbeitnehmern (die quasi die eigenen Schützlinge sein sollten) nicht auftritt, bzw. dass man dagegen etwas unternimmt. Das ist meiner Meinung nach eine Pflicht des Arbeitgebers.

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