Essstörung bei Kindern: Anzeichen und Behandlung

Für uns Menschen ist es eine Selbstverständlichkeit regelmäßig zu essen. Das ist eine ständig wiederkehrende Handlungsroutine. Mit der Nahrungsaufnahme verbinden wir auch Wohlbefinden. Gerade für Kinder ist das Essen sehr stark mit Gefühlen verbunden. Für den Säugling stellt das Stillen die erste Kommunikation mit seiner Mutter dar. Schon Kleinkinder erfahren, dass Essen ihr Wohlbefinden steigert. Kinder trösten sich mit Essen, vor allem mit Süßigkeiten, wenn es ihnen schlecht geht, oder sie sich ungerecht behandelt fühlen. Manche Kinder verweigern auch das Essen, um zu zeigen, wie sehr sie leiden. Bereits im Alter von vier Jahren haben ein drittel der Kinder ein gestörtes Essverhalten, indem sie wählerisch in der Auswahl ihrer Speisen sind. Neben den für die Eltern oft anstrengenden und nervigen Essgewohnheiten Ihrer Kinder, gibt es auch ernsthafte Essstörungen bei Kindern, die zwingend ärztlich und therapeutisch behandelt werden müssen. Vor allem bei Mädchen, die in die Pubertät kommen ist Vorsicht geboten, damit man eine beginnende Magersucht nicht übersieht.

Essstörung bei Kindern: Das sollten Sie beachten!

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Magersucht eine erhebliche Essstörung

Die Magersucht (Anorexie) trifft vor allem Mädchen. Meist erkranken die Kinder, wenn sie in die Pubertät kommen, aber auch schon 6jährige können unter dieser Essstörung bei Kindern leiden. Daran erkennt man Magersucht:

  • Das Kind ist mit seiner Figur unzufrieden und hat starke Angst dick zu werden.
  • Das Kind hat 25 % und mehr vom altersgemäßen Normalgewicht abgenommen.
  • Ein Hunger und ein Sättigungsgefühl kennt das Kind nicht mehr.
  • Nach dem Essen hat das Kind ein schlechtes Gewissen.
  • Die Gedanken des Kindes beschäftigen sich nur noch mit Gewicht und Figur.
  • Das Interesse an sozialen Kontakten lässt nach.
  • Durch die Unterernährung kann es zu Funktionsstörungen wie Haarausfall, Zahnschäden, Untertemperatur kommen.

Hat man bei seinem Kind eine Essstörung festgestellt, ist schnelles Handeln angesagt.

  • Sprechen Sie mit dem Kinderarzt.
  • Hilfe finden sie auch bei Familien- oder Erziehungsberatungsstellen.
  • In einer Therapie geht es nicht nur darum die aktuellen Symptome zu bekämpfen, sondern das allgemeine seelische Gleichgewicht des Kindes wieder herzustellen. In einer Therapie soll das Kind das Vertrauen in sich und sein Umfeld wieder finden. Unterschieden wird zwischen Einzel- und Gruppentherapie. Einzeltherapie findet bei Kindern meist in Form einer Spieltherapie statt, in der Gruppe wird mit Rollenspielen, Gesprächen, Musik, Bewegung und Gestaltung gearbeitet.
  • Sinnvoll ist oft auch eine Familientherapie, in der alle Familienmitglieder in die Suche nach der Essstörung bei Kindern mit einbezogen werden.

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Übergewichtige Kinder

Heute hat etwa jedes 5. Kind Übergewicht. Das ist zum einen für die Gesundheit nicht zuträglich und zum anderen für die Kinder auch eine starke Belastung, da sie beispielsweise bei Sport– und Freizeitaktivitäten mit anderen Kindern nicht mithalten können und oft sogar von Gleichaltrigen gehänselt werden. Übergewicht ist natürlich leicht festzustellen, einmal durch die Optik und zum anderen mit einem Blick auf die Waage. So reduziert man das Übergewicht des Kindes:

  • Bei starkem Übergewicht schaltet man einen Arzt ein, der körperliche Ursachen diagnostizieren kann, die gesunde Abnahme überwacht und entscheidet ob eine Therapie, meist eine Verhaltenstherapie, nötig ist.
  • Man motiviert das Kind zu viel Bewegung. Wie wäre es mit einer Vereinsmitgliedschaft. Vielleicht wollte der Filius ja schon immer Fußball spielen und die kleine Prinzessin träumt von einer Karriere als Balletttänzerin. Kurze Wege z.B. zum Bäcker kann man gemeinsam mit dem Kind zu Fuß zurücklegen. Regelmäßige Fahrradtouren und Besuche im Schwimmbad mit der ganzen Familie machen den Kids sicher viel Freude.
  • Wichtig neben dem Essen, das ausgewogen, fett- und zuckerarm sein sollte, ist auch das Essverhalten. Ein Frühstück mit Vollkornbrot ist unverzichtbar, als Pausensnack ist Obst prima. Ein gesundes Mittagessen und ein leichtes Abendessen sind ausreichend. Auf Zwischenmalzeiten sollte besser verzichtet werden. Viel Trinken ist wichtig, am besten Wasser oder Tee.
  • Da viele Kinder zu viel essen, weil sie sich unglücklich fühlen, sollte man unbedingt für ein seelisches Gleichgewicht des Kindes sorgen. Wichtig ist vor allem, dass sich das Kind geliebt fühlt und genügend Anerkennung bekommt.

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