Erfolg in der Schule hängt von Bildung der Eltern ab

Verschiedene Studien belegen, dass der Bildungserfolg maßgeblich von der Herkunft bestimmt wird. Dies gilt sowohl für die genetischen Eigenschaften, die Kinder von ihren Eltern erben, als auch für das soziale Umfeld, das entscheidenden Einfluss auf die Schulleistungen hat. Während die angeborene Intelligenz als Fakt hingenommen werden muss, kann durch Fördermaßnahmen bewirkt werden, dass auch Kinder aus bildungsfernen Haushalten qualifizierte Schulabschlüsse erlangen können.

Intelligenz und Schulkarriere

Forscher des renommierten Londoner King’s College haben kürzlich die Ergebnisse einer Studie veröffentlicht, die sie anhand von mehr als 6.000 Zwillingspaaren durchgeführt haben. In der Untersuchung wurde überprüft, inwieweit der schulische Erfolg, gemessen an den Noten in drei Hauptfächern im Alter von 16 Jahren, von genetischen Faktoren abhängig ist. Dabei stellte sich heraus, dass die angeborenen Eigenschaften zu rund 62 Prozent dafür verantwortlich sind, wie gut die Noten des betreffenden Schülers ausfallen. Die Intelligenz spielt dabei mit Abstand die größte Rolle, aber auch der allgemeine Gesundheitszustand, Selbstdisziplin und Neugierde sind wichtig.

Soziales Umfeld und Schulerfolg

Schon seit längerer Zeit wird von führenden Bildungsexperten kritisiert, dass Schüler mit Migrationshintergrund oder aus sozial schwachen Familien kaum Chancen im deutschen Bildungssystem haben. Tatsächlich zeigen Kinder von Eltern, die nur einen gering qualifizierten Schulabschluss besitzen, regelmäßig signifikant schlechtere Schulleistungen als Schüler, deren Väter und Mütter ein hohes Bildungsniveau besitzen. Zahlreiche Untersuchungen führen dabei zum gleichen Ergebnis: Kinder mit vergleichbarer Intelligenz erreichen mit wesentlich größerer Wahrscheinlichkeit einen höheren Schulabschluss, wenn ihre Eltern selbst eine erfolgreiche Bildungskarriere absolviert haben. Daraus folgt unmittelbar, dass die Förderung von sozial benachteiligten Schülern bislang keine befriedigenden Ergebnisse gezeigt hat, weil es ihr nicht gelungen ist, diesen seit Jahrzehnten bekannten Missstand grundlegend zu ändern.

Neue Ansätze der Bildungspolitik sind gefragt

Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels kann Deutschland es sich auf Dauer nicht leisten, auf das Potential von Schülern zu verzichten, die aus unterprivilegierten Elternhäusern stammen. Diese Erkenntnis setzt sich auch bei Verantwortlichen unabhängig von deren politischer Einstellung immer mehr durch. Es bleibt zu hoffen, dass durch frühzeitige und effiziente Fördermaßnahmen im Bereich der vorschulischen und schulischen Bildung endlich dafür gesorgt wird, dass alle Kinder in Deutschland die gleiche Chance auf Bildung haben. Dabei kommt der Unterstützung von Kindern mit Migrationshintergrund beim Erlernen der deutschen Sprache eine besonders große Bedeutung zu.

 

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