Emilie Autumn tritt stets – ähnlich wie Lady Gaga oder Madonna – in Erscheinung wie ein Gesamtkunstwerk. Die hochtalentierte Musikerin schreibt und komponiert alle ihre Songs selbst. Ihren ungewöhnlichen, weit ab vom Mainstream liegenden Stil nennt sie selbst gern Victoriandustrial, also eine Mischung aus nostalgischer Musik wie zur viktorianischen Ära und dem Industrial – wobei eine größere Nähe zu verschiedenen Electro-Subgenres besteht. So mischt sie brachiale elektronische Klänge beispielsweise gern mit zarten Cembalo- oder Violinen-Tönen.
Opus „Opheliac“
Die Künstlerin wurde bekannt mit dem Opus „Opheliac“, ein Album mit 20 ausdrucksstarken, verstörend-schönen Titeln. Jenes Album wurde übrigens zuerst 2006 und dann 2009 erneut veröffentlicht.
„Fight like a girl“ ist das 5. Album von Emilie Autumn (wenn man von der Compilation „A bit o' This and That“ absieht).
[youtube w4-17eUIckY]Im folgenden wollen wir die herausragenden Titel des Albums einmal näher vorstellen:
- Der düster elegische Titelsong „Fight like a girl“ erinnert an Electropop in Verbindung mit Violinenklängen. Schon die ersten Zeilen machen die Richtung des Songs deutlich – „My heart is a weapon of war“.
- Im dramatischen „Time for tea“ schreit Emilie Autumn die Textzeilen oft heraus anstatt sie zu singen, was diesem Song ebenfalls etwas kämpferisches verleiht.
- „4 o'clock Reprise“ kann man sich vorstellen wie einen Soundtrack-Titel eines modernen Märchenfilms.
- „What will I remember“ ist eine bittersüße Ballade mit zart-melancholischer Violinenbegleitung
- „Take the pill“ ist wiederum ein düster-morbider Song mit Electroklängen.
- „Girls! Girls! Girls!“ klingt wie ein Schlager aus längst vergangenen Zeiten, hier wird die Melodie durch das Cembalo unterstützt. Dem gegenüber steht in krassen Kontrast Autumns Text, welcher von allerhand Wahnsinn und Suizidgefahr spricht – keine leichte Unterhaltung, so viel steht fest.
- „If I burn“ ist eine Ballade, welche von Autumns Sprechgesang lebt. Auch hier spielt das Cembalo musikalisch eine Hauptrolle.
- Das fast sieben Minute lange „Scavenger“ ( deutsch: „Aasfresser“ oder auch „Lumpensammler“) erzählt eine gruselige Geschichte, wieder im Sprechgesang vorgetragen.
- In „Gaslight“, einer melancholisch-bittersüßen Cembalo-Ballade wird Emilie Autumns Nähe zum Steampunk Genre besonders deutlich.
- „Goodnight Sweet Ladies“ und „One foot in front of the other“ kommen beide mit einer minimalistischen musikalischen Begleitung aus und lassen einen mehrstimmigen Chorgesang (alle Stimmen wurden von Emilie Autumn eingesungen) in den Vordergrund treten.
Dazwischen finden sich auch viele kürzere, teilweise instrumentale Stücke, die mal nostalgisch und mal düster-schaurig sind. Die gesamte Playlist des Albums gibt es hier.
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