Eine Probefahrt mit dem Audi 100 2.5 TDI

25 Jahre Audi TDI – das feierten die Marke mit den Vier Ringen im vergangenen Sommer nicht nur durch Sondermodell und Triturbo-Studien. Auch den ersten Turbo-Direkt-Injezierer – kurz TDI – durften wir ausprobieren.


Das zu feiernde Vierteljahrhundert Audi TDI-Technologie begann bereits 1989, auch wenn der Audi 100 2.5 TDI erst im Januar 1990 eingeführt wurde: Zuvor musste der neuartige Audi Diesel ja sein Debüt auf diversen Messen geben. Nach dem Fiat Croma und dem Austin Montego, die 1987 beziehungsweise 1988 präsentiert wurden, war der Ingolstädter der weltweit dritte und erste deutsche Serien-Turbodiesel-Pkw mit Direkteinspritzung. Darüber hinaus glänzte der Fünfzylinder mit Ladeluftkühlung sowie vollelektronischem Management. Womit punktet der 88 kW/120 PS starke Audi 100 Typ 44 noch? Einem niedrigen cw-Wert von bestenfalls 0,30 und der seit September 1985 vollverzinkten Karosserie.

 

Der Audi 100 2.5 TDI zeugt von großen Ambitionen

Dann mal rein in den großen Audi 100 – mit 479 cm Länge bei 269 cm Radstand, 181 cm Breite und 142 cm Höhe machte die Audi Limousine schon allein durch ihre Abmessungen die Zugehörigkeit zur oberen Mittelklasse deutlich. Edles Holz und unaufdringliche Stoffe machen den Vorgänger des Audi A6 gemütlich, die großen Scheiben fluten das Interieur mit Licht. Innen geht es ungemein geräumig zu, dicke Türen, Sitze oder Verkleidungen waren seinerzeit genauso unbekannt wie ausladende Mittelkonsolen. An der Ablesbarkeit der Armaturen und der Übersichtlichkeit des Cockpits hat sich bis heute nichts geändert, doch wirkt im Audi Youngtimer alles eine Spur weniger ausgeklügelt und elegant als heute. Gurt geschlossen, Schlüssel umgedreht, der Audi Test kann beginnen.

 

Der Audi 100 TDI brilliert als Kilometerfresser

Genagelt wird beim Audi 100 Test nicht, die Kollegen haben den Wagen bereits zur genüge warmgefahren. Die Sonne brennt, die Straßen durch schwedische Dörfer sind gewunden, von sichtbehindernden Bäumen gesäumt und voller Hügel. Also moderates Cruisen, was auch gut zum Audi TDI-Pionier mit dem komfortabel ausgelegten Fahrwerk und der nicht übermäßig direkten Lenkung passt. Nicht knarrt oder wackelt, Verarbeitung und Materialgüte waren damals schon premium. Beim Beschleunigen ist durchaus zu vernehmen, dass da kein Ottomotor die Vorderräder antreibt, doch ansonsten bleibt es im Audi 100 2.5 TDI angenehm ruhig, woran neben der guten Geräuschisolation auch die bündig eingebauten Fenstern maßgeblich beteiligt sein dürften.

 

Hektik kam beim Audi 100 Test nicht auf

Der Audi 2.5 TDI mobilisiert 265 Nm Drehmoment bei 2.250 Touren; darunter tut sich nicht viel, danach geht es mit mäßigem, aber recht konstantem Schub voran. Sonderlich schaltfaules Fahren ist folglich nur in unserem Bummel-Modus möglich. Macht nix, wenn mehr Dynamik gefragt ist, muss das exakt geführte und leichtgängige Fünfgang-Getriebe eben häufiger betätigt werden. Die Velourssitze in unserem Audi 100 C3 erweisen sich als sehr komfortabel, aber nicht zu weich, so wird die Fahrt zum reinsten Genuss. Wohin? Völlig egal, der weitläufige und recht flache Kofferraum lädt zu ausgedehnten Reisen ein. Auch mit einem Verbrauch von offiziell 5,7 l/100 km und in der Realität etwa einem Liter mehr ist das Ziel zweitrangig. Das Schiebedach bietet eine wohltuende Brise, der Audi 100 TDI schnürt gelassen dahin. Kein Wunder, dass das neue Motorenkonzept derart erfolgreich wurde.

 

Bilder: Impressionen vom Audi 100 Test ©Arild Eichbaum

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