„Berlin-Paris: Die Geschichte der Beate Klarsfeld“ fasst den Kampf um die Aufarbeitung der Deutschen Geschichte in eine spannende, mitreißende und aufrüttelnde Dokumentation.
Die in Berlin aufgewachsene und 1960 nach Paris gezogene Journalistin, deren Leben hier gezeigt wird, arbeitet gemeinsam mit ihrem Mann Serge Klarsfeld seit 50 Jahren daran, NS-Verbrecher, die sich nach Kriegsende ohne Probleme in die Gesellschaft integrieren konnten, zu entlarven und ihre Verbrechen öffentlich bekannt zu machen.
Berlin-Paris: Die Geschichte der Beate Klarsfeld – Ohrfeige für Kiesinger und darüber hinaus
Am 07. November 1968 ohrfeigte Beate Klarsfeld in der Berliner Kongresshalle den damaligen Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger, um auf dessen NS-Vergangenheit hinzuweisen. Von diesem symbolträchtigen Moment der Konfrontation einer Generation mit den Taten der Väter gibt es leider keine Filmaufnahmen.
Die Ohrfeige für Kiesinger hat sie berühmt gemacht, doch ihre Arbeit fing hier gerade erst an: Beate Klarsfeld konfrontierte Deutschland nicht nur mit der Vergangenheit des damaligen Bundeskanzlers in der NSDAP, sie sorgte auch für die Verfahren und Verurteilungen von Tätern wie Kurt Lischka und Alois Brunner. Ihr größter Erfolg war es, die Ausweisung von Klaus Barbie aus Bolivien und dessen späteren Prozess zu erreichen.
Während Beate Klarsfelds Arbeit in Israel und Frankreich mit etlichen Auszeichnungen geehrt wurde, sind bereits zwei Anträge auf die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes durch das Auswärtige Amt, einmal unter Guido Westerwelle, einmal unter Joschka Fischer, abgelehnt worden.
[youtube hk-oRu5tP3U]Dokumentation von Hanna Laura Klar
In zwei Spielfilmen, eine Verfilmung von 1986 mit Farrah Fawcett, und eine von 2008 mit Franka Potente, wurde das Leben von Beate Klarsfeld bereits bearbeitet. Nun hat sich Regisseurin Hanna Laura Klar nach etlichen TV- und Dokumentarfilmen (unter anderem „Elfriede & Elfriede“ über Elfriede Jelinek) mit „Berlin-Paris: Die Geschichte der Beate Klarsfeld“ an die Dokumentation dieses bewegten Lebens und der anhaltenden Arbeit, die NS-Verbrecher aufzuspüren und vor allem die Geschichte nicht dem Vergessen anheim fallen zu lassen, gemacht.
Der Kinostart ist für den 08. September 2011 angesetzt.
Weiterführende Links
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2011/0521/magazin/0001/index.html
http://www.fr-online.de/kultur/50-rosen-fuer-die-kanzler-ohrfeige/-/1472786/3065002/-/index.html