Nachdem vor einigen Wochen Verbraucher die Nachricht ereilte, dreckiger Diesel würde für zu hohe Schadstoffwerte in der Luft verantwortlich sein, beriefen Bundesregierung und Automobilindustrie eilig einen Diesel-Gipfel für Anfang August ein. Die Deutsche Umwelthilfe (DUV), die zuvor Klage beim Stuttgarter Verfassungsgericht eingereicht hatte, zeigt sich vom Ergebnis des Gipfels allerdings enttäuscht.
Deutsche Umwelthilfe enttäuscht von Ergebnis
Die Deutsche Umwelthilfe hat sich mehr vom Diesel-Gipfel versprochen. Anfang August hatten Autohersteller zugesichert, Dieselfahrzeuge der Euronormen 5 und 6 mit einem Softwareupdate nachzurüsten, um so den hohen Schadstoffausstoß an Stickoxid zu verringern. Autobauer sicherten den Besitzern von älteren Diesel-Fahrzeugen zudem Umstiegsprämien zu und versprachen, dass den Besitzern durch die Nachrüstung keine Kosten entstünden.
Minderungspotenzial im Sommer und im Winter noch zu gering
Nach Meinung von Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Umwelthilfe, wird sich durch die Maßnahmen von Bundesregierung und Automobilindustrie nicht viel ändern. Im Sommerhalbjahr sei gerade mal mit einem Minderungspotenzial von „realistisch zwei, bis drei Prozent“ zu rechnen, so Resch. Auch im Winterhalbjahr wären die Stickoxid-Belastungen in den betroffenen Städten somit noch zu hoch, erklärt Resch.
Weitere Klagen der DUV
Resch kündigte weitere Klagen der DUV an. „Für das Jahr 2018 spätestens wollen wir saubere Luft haben“ sagt er. „Dafür brauchen wir Diesel-Fahrverbote – es sei denn, die Fahrzeuge werden entsprechend nachgerüstet und sind sauber.“
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