Die wichtigsten CD-Neuheiten der Woche

Judith Holofernes – Ein leichtes Schwert
Eigentlich konnte man dieses Album schon nicht mehr hören, als es noch nicht einmal veröffentlicht war. Zu viele Interviews hatte Judith Holofernes gegeben, um ihr erstes Soloprojekt nach einem guten Jahrzehnt Wir sind Helden zu promoten. Aus der oberschlauen Pop-Gymnasiastin ist inzwischen eine Heldin des Alltags geworden, die sich ihr Leben eingerichtet hat zwischen den zwei Kindern und der Arbeit. Bloß: Will man das wissen, will man wirklich Texte hören wie „Du sagst, komm, wir schieben heute alles/ Den Kindern in die Schuhe/ Ich sag, ich bin so müde/ Du sagst, ist dir recht/ Du willst Liebe/ Jetzt erst recht.“ Irgendwie noch schlimmer als Ina Müller.
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Bill Callahan – Have Fun With God
Dub-Versionen von Songs hat man in den Achtzigern ja gern auf die B-Seiten von Maxisingles gepackt, und so richtig wusste man ja auch damals schon nichts damit anzufangen. Interessanter ist es da schon, wenn Bill Callahan eine Dub-Version seines gesamten Albums „Dream River“ anfertigen lässt. Während das Original dahinfließt wie ein langer, ruhiger Fluss, überzeugt das Remake durch eine spielerische Herangehensweise an die Originale, bricht das Hermetische des Callahan-Sounds. Reizvoll.
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MarieMarie – Dream Machine
Nach dem Album der Broken Bells bereits das zweite Dancefloor-Album, das auch Menschen anspricht, die sich von Pop mehr versprechen als einen kurzen Rausch und ein langes Vergessen. Dass die Dame eine Harfinistin aus Schwaben ist, mag man kaum glauben, die Produktion entspricht internationalen Standards. Und dass man sie bereits mit Florence + The Machine vergleicht, dürfte auch nicht dabei schaden, demnächst die Tanzböden von London bis New York zu erobern.
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Temples – Sun Structure
Die nächste Britpop-Sensation, von der sich erst später zeigen wird, ob es nicht doch nur wieder eine Eintagsfliege war. Originell klingt hier erst einmal nichts, aber wie es so schön heißt: besser gut geklaut, als schlecht erfunden. Und klauen tun die Temples bei einigen der Großen: Pink Floyd, Echo & The Bunnymen… Eines ist klar, mit ihrem psychedelischen, aber eingängigen Sound werden die Temples in diesem Sommer alle großen Festivals rocken.
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Neil Finn – Dizzy Heights
Man kann Crowded House, die Mittachtzigerpopband, die aus der Frühachtzigerpopband Split Enz hervorging, langweilig finden. Der Sound ist tatsächlich ziemlich glatt. Und vielleicht mag man dann auch die Soloalben von Crowded-House-Kopf Neil Finn nicht. Aber es wäre schade, denn kaum jemand schreibt so schöne Songs. Und gegen das etwas Glatte hat sich Mr. Finn dieses Mal mit dem Produzenten David Fridmann verstärkt, der seinen spacigen, von den Flaming Lips her bekannten, Sound auch hier zum Klingen bringt.
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