Roland Zorn von der FaZ führt den Gedanken, den ich am Sonntag äußerte weiter. Man kann mit Sicherheit darüber streiten, ob Frank Geideck es nach zwei Spielen verdient hat, so abgewatscht zu werden. Zumal von einem Außenstehenden wie Zorn, der sich ansonsten herzlich selten über die Arminia äußert. Das Rätsel vor dem dieser steht, kann übrigens auch leicht gelöst werden: Geideck gilt als Mitentwickler des (Vorsicht, neumodischer Fußballbegriff) Systemfußballs, für den Arminia seit 2 Jahren so gelobt wird. Da spricht es für Konstanz und Vertrauen in die Stärke der Mannschaft, ihn zu befördern.
Journalisten schwingen ja gerne in vorderster Reihe mit der Moralkeule, wenn mal wieder ein Trainer aus Aktionismus und Panik im Abstiegskampf entlassen wurde. Da sollte man mit einem Verein, der tatsächlich ein Konzept hat -und nicht nur so tut, wie der FC Köln- und dieses auch in einer Krise bereit ist durchzuziehen, geduldiger sein.
Jedoch frage auch ich mich mittlerweile, ob es in Bielefeld nach von Heesens Rücktritt nicht doch eines klareren Schnitts, eines Wachrüttlers bedurft hätte. Geideck wirkt in seiner Außendarstellung doch arg brav und farblos. Das Attribut "idealer zweiter Mann" gilt unter Trainern wohl als Schimpfwort schlimmster Güte, aber es scheint sich zu bewahrheiten.
Der Name Rapolder geisterte ja auch durch Bielefeld, als es den Trainerstuhl zu besetzen galt. Der leistete sich zwar 2005 einen unrühmlichen Abschied nach Köln. Aber immerhin erhielt der durchdachte Fußball erst mit ihm Einzug in Bielefeld. Ob er allerdings die bessere Entscheidung gewesen, ob er überhaupt zurückgekehrt wäre, ist Spekulation.
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