Die Eigenart der Stabkirchen ist nämlich, dass die Wände gebildet wurden, indem man Holzstreben senkrecht aufstellte. Ihren historischen Ursprung haben diese Kirchen in der Übergangszeit zum Christentum im Hochmittelalter. Von insgesamt 1200 norwegischen Kirchen dieser Zeit im Übergang vom Heidentum zum christlichen Glauben sind um die 750 Bauwerke Stabkirchen. Eine beeindruckende Zahl.
Die Stabkirchen heute
Natürlich ist von den Holzgebilden in den meisten Gebieten nicht besonders viel übrig geblieben. Dennoch: Heute gibt es noch um die 30 Stabkirchen, von denen ganze 28 in Norwegen zu finden sind. Die beiden anderen Kirchenbauten findet man in Polen und Schweden. Die anderen schwedischen Stabkirchen des Mittelalters wurde verbrannt, als die Pest das Land beherrschte. Obwohl das Wort für uns Deutsche etymologisch recht klar zu sein scheint – eine Stabkirche ist aus „Stäben“ gebaut – kommt die Bezeichnung doch vom norwegischen „stav“ (Mast).
Bauweise der Stabkirchen
Angelehnt an den Schiffsbau der Wikinger sind die Stabkirchen nicht nur bautechnisch aufgrund ihrer hohen Dachstühle faszinierend, die fast an Kathedralen im Miniformat erinnern, sondern auch wegen ihrer Ästhetik und religiösen Bedeutung, denn das konsequente Nach oben streben des Bauwerks hat viel Symbolkraft für die Verbindung zwischen Erde und Himmel. Die erste Stabkirche stammt aus dem 9./10. Jahrhundert und ist in einer Wikingersiedlung (Haithabu) zu finden.
Deko-Stabkirche im Europapark Rust
Besonders faszinierend sind auch die Staffeldächer, die – sind sie reichlich an der Stabkirche vorhanden – ein wenig an die chinesischen Pagoden erinnern. Vielleicht ist dies auch der Grund, warum Stabkirchen neueren Datums in drei unterschiedlichen Erlebnisparks weltweit stehen. Wer also nicht nach Norwegen oder Schweden reisen will, um eine originale Stabkirche zu bestaunen, kann auch in den Europapark Rust fahren. In der hier aufgestellten Stabkirche im Themenbereich Skandinavien kann man sogar heiraten.
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Die Stabkirche weckt mein Interesse. Diese Bauart kannte ich bislang nicht (könnte ich mir als Wohnhaus durchaus vorstellen). Da ich derzeit in Amerika lebe und weder nach Skandinavien noch in den Europapark komme, interessiert mich Dein Satz, dass Stabkirchen „in drei unterschiedlichen Erlebnisparks weltweit “ aufgebaut wurden. Ist da vielleicht einer aus Amerika dabei?
Grüße nach Deutschland und besonders „meine“ Eifel. 🙂