Die Luftqualität in deutschen Städten wird besser

Die Luftqualität in deutschen Städten wird besser

In den vergangenen Jahren ging es mit der Stadtluft in Deutschland vielerorts bergab. Stuttgart galt als das Negativbeispiel der Bundesrepublik. Nun hat München die baden-württembergische Landeshauptstadt abgelöst, wenn es um die höchste Belastung durch Stickstoffoxid (NO2) geht.

München überschreitet Grenzwert deutlich

Alle größeren Städte müssen die Werte, die über im Stadtgebiet verteilte Messstationen aufgezeichnet werden, an das Umweltbundesamt weiterleiten. 2017 wurde in München im Jahresmittel 78 Mikrogramm NO2 pro Kubikmeter Luft gemessen –  der Grenzwert liegt bei 40 Mikrogramm, wie „Spiegel Online“ schreibt.

Stuttgart überschreitet den Grenzwert mit gemessenen 73 Mikrogramm NO2 zwar immer noch, hat sich aber um 9 Mikrogramm NO2 im Vergleich zum Vorjahr 2016 verbessert. Ähnlich sieht es bei vielen anderen Großstädten im Bundesgebiet aus: Köln (62), Hamburg (58) Düsseldorf (56) Dortmund (50) und Berlin (49) produzieren nach wie vor zu viel NO2, haben aber im Schnitt 2 bis 3 Mikrogramm weniger Stickstoffoxid zu verbuchen als im Jahr zuvor.

Der NO2-Grenzwert zum Schutz der Gesundheit wurde 2017 nur noch in 70 statt wie bisher in 90 Städten überschritten. „Viele Einwohner sind also weiter zu viel gesundheitsschädlichem Stickstoffdioxid ausgesetzt“, sagt Maria Krautzberger, Präsidentin des Umweltbundesamtes. Den Grenzwert sicher eingehalten haben unter anderem Bremen, Dresden, Kassel, Koblenz, Leipzig, Fulda, Marburg und Würzburg.

Diesel PKW sind schuld

Verantwortlich für die Umwelt-Misere sind zum Großteil Diesel-Pkw im Stadtgebiet. Sie verursachen rund drei Viertel des gemessenen NO2-Ausstoßes. Leichte und schwere Nutzfahrzeuge kommen auf knapp 20 Prozent. Busse produzieren vier Prozent, die restlichen Pkw sogar nur drei Prozent. Um einen persönlichen Beitrag gegen die Luftverschmutzung zu leisten, müssen wesentlich mehr Menschen regelmäßig mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren oder auf das Fahrrad umsteigen.

Anfang 2017 gab es einen Warnschuss für Deutschland

Etwa vor einem Jahr hat die EU-Kommission Deutschland verwarnt – insgesamt wurden 23 der 28 EU-Staaten abgemahnt. Die Grenzwerte für die Luftverschmutzung durch Stickstoffdioxid seien wiederholt überschritten worden, hieß es. Deutschland müsse die festgelegten Grenzwerte einhalten, seinen Feinstaubausstoß durch Industrie und Verkehr reduzieren, sonst würden Sanktionen drohen. Jetzt steht fest: Es gibt noch viel zu tun!

Foto: Pixabay_1776490_ulleo

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