Europa weist einige Häfen auf, die selbst im weltweiten Ranking zu den zwanzig größten Häfen zählen. Dabei ist zu unterscheiden, ob es sich um einen Seehafen oder einen Binnenhafen handelt. Um die Größe des Hafens abzuschätzen, wird nicht die flächenmäßige Ausbreitung des Hafens berücksichtigt, sondern der Containerumschlag innerhalb eines Jahres. Die größten Häfen können fast schon als eigene Kleinstädte bezeichnet werden.
Der Hafen Rotterdam – eine Stadt für sich
Unbestreitbar ist der Hafen in Rotterdam der größte Seehafen Europas. International belegt er den zehnten Platz der größten Seehäfen. Im Jahr 2011 konnte der Hafen einen Containerumschlag von 11,8 Millionen Containern verzeichnen.
Der Rotterdamer Hafen liegt an der Rheinmündung in die Nordsee und somit an einer der meist benutzten Wasserstraßen. Da der Hafen ein Tiefseehafen ist, können Schiffe mit einem Tiefgang von bis zu 24 Metern an den Landestellen anlegen. Er ist nicht nur ein enorm wichtiger Wirtschaftsfaktor, sondern bietet gleichzeitig über 300.000 Menschen einen Arbeitsplatz. Das Gelände des Hafens erstreckt sich auf eine Gesamtfläche von 100 Quadratkilometern, die sich von der Stadt Rotterdam bis nach Hoek erstrecken.
Der Hafen Rotterdam entstand im 14. Jahrhundert und wurde ständig ausgebaut, bis er die heutigen Maße erreichte. Doch besitzt er eine weitere Besonderheit: Durch die ständige Bedrohung von Sturmfluten wurde an der Hafenmündung eine maschinell betriebene Flutwehr errichtet. Die beiden beweglichen Teile erstrecken sich im geschlossenen Zustand über eine Länge von 380 Metern und besitzen eine Höhe von 22 Metern. Die als Maeslant Barrier bezeichnete Flutwehr gilt als ein technisches Weltwunder und zieht jährlich Tausende Besucher an.
Der Hamburger Hafen: Deutschlands Tor zur Welt
Der zweitgrößte Hafen in Europa ist der Hamburger Hafen. Der im Jahr 1189 eröffnete Tidehafen weist ein Containerumschlagsvolumen von 9,7 Millionen Tonnen auf und gab im Jahr 2011 bekannt, Waren von insgesamt 132,2 Millionen Tonnen umgeschlagen zu haben. Der Hamburger Hafen ist der größte Seehafen Deutschlands. Mit den vier verfügbaren Containerterminals ist er die Anlaufstelle für chinesische und japanische Handelspartner, die ihre Ware auf dem Wasserweg nach Deutschland transportieren. Auf dem Hafengelände befinden sich Unternehmen, die importierte Güter direkt vor Ort veredeln oder gewerblich verarbeiten. Seit Mitte des letzten Jahrzehnts wird der Hamburger Hafen auch für Kreuzfahrtschiffe immer populärer. Die Verwaltung des Hafens liegt in den Händen der Hamburg Port Authority.
Duisport – Europas größter Binnenhafen
Doch auch neben Hamburg und Rotterdam darf sich Europa mit weiteren Großhäfen brüsten. Antwerpen besitzt den drittgrößten Hafen Europas, dessen Containerumschlag sogar den des Hamburger Hafens übersteigt. Der Antwerper Hafen stellt zeitgleich den weltweit größten Hafen für Stückgut dar. Auch die Häfen von Bremen/Bremerhaven, Valencia in Spanien und Gioia Tauro befinden sich in den Top Ten der größten Häfen Europas.
Eine Besonderheit stellt der Hafen in Duisburg dar. Der als Duisport bezeichnete Hafen ist ein Zusammenschluss mehrerer an der Ruhr und dem Rhein gelegenen Hafenanlagen. Der Hafen verfügt über eine Gesamtfläche von 10 Quadratkilometern und führt von dem Stadtteil Duisburg-Rheinhausen den Rhein entlang bis zur Ruhrmündung. Der Duisport gilt als der größte Binnenhafen Europas, sofern die gesamten Hafenanlagen in die Berechnung mit einbezogen werden.
Das Artikelfoto: mispahn – Fotolia
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