Fußball – die mit Abstand beliebteste Sportart der Welt. Unzählige lieben es, gegen den Lederball zu treten, Millionen schauen Ihren Lieblingsmannschaften regelmäßig zu. Dies bringt eine unvergleichliche Vermarktung des Produkts „Fußball“ mit sich, genauso wie nahezu unvorstellbare Gehälter für die Spitze des Eisbergs. Die große Tragweite Ihrer Handlungen aufgrund durchgängiger (Medien-)aufmerksamkeit erlaubt den Protagonisten jedoch kaum Platz für Alltägliches unserer Gesellschaft: Versprecher, Fehlverhalten und Schwächen. So werden die Hauptakteure des Geschäfts nach einer guten Leistung in den Himmel gelobt und für eine enttäuschende Leistung in der Luft zerrissen.
Bestimmte Vorfälle jedoch haben die allgemeine Aufmerksamkeit zweifellos verdient, daher möchte ich im Folgenden 10 der größten Fußball-Skandale in historischer Reihenfolge vorstellen.
Fußball-Skandal: Die Top 10
Eine Ikone sagt Adieu
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Nach WM-Erfolg Fußball-Skandal in italienischer Profiliga Serie A
- Modebewusst wie immer kann auch Italien einen folgeschweren Manipulationsskandal in der Neuzeit aufweisen.
- So soll Luciano Moggi, Ex-Präsident Juventus Turins, bei der Auswahl der Schiedsrichter für seinen Verein betrogen haben. Demnach hätten lediglich bestochene Schiedsrichter die Partien der alten Dame gepfiffen haben, ähnliche Taten kommen hinzu.
- Ergebnis: Aberkennung der 2 Meistertitel von 2005 und 2006, Zwangsabstieg in Liga 2 und 17 Minuspunkte. Der AC Milan, FC Florenz und Lazio Rom bleiben vom Abstieg verschont, starten lediglich mit Minuspunkten sowie auf Seiten Milans mit Championsleague-Verbot.
- Da die verhängten und diskutierten Strafen in der ersten Instanz bedeutend härter waren, stellt sich die Frage, was skandlöser einzuordnen ist – das betrügerische Vorgehen der Klubs oder die unglaublich milden Urteile, welche ein vollständiges Verschwinden der italienischen Liga von Europas Fußball-Landkarte gerade noch so verhinderten.
- Moggi und Ligapräsident Galliano wurden mit mehr oder weniger kurzen Berufsverboten belegt, in diesem Jahr wurde es Moggi generell untersagt, seinen Beruf je wieder ausüben zu dürfen. Auch eine Hand voll Schiedsrichter wurden mit Berufsausübungsverboten belegt, Spieler waren nicht betroffen.
Wettskandal 2005 – Robert Hoyzer feat. Gebrüder Sapina
- Fußball-Deutschland zeigte sich geschockt – Spielmanipulationen verbunden mit einem Wettskandal im 21. Jahrhundert, im Profibereich eines der bedeutendsten Fußballländer der Welt.
- Mittendrin, statt nur dabei: Robert Hoyzer. Der ehemalige DFB-Schiedsrichter ließ sich 2005 für ca. 67.000 Euro sowie einen Fernseher dazu hinreißen, mehrere von Ihm geleitete Spiele zu verpfeifen, darunter der überraschende 4-2-Sieg Paderborns im DFB-Pokal über den klar favorisierten Bundesliga-Dino HSV 2004. Die bekanntesten Hintermänner waren die kroatischen Brüder Sapina, welche mithilfe hoher Wettbeträge auf die besagten Spiele Ihre Chance auf einfache Scheine sahen. Hoyzer packte umfassend aus, nannte weitere Namen und wurde trotz einer Verurteilung zu über 2 Jahren Haft ohne Bewährung wegen Beihilfe zum Betrug nach einem Jahr wieder auf freien Fuß gesetzt, darf mittlerweile sogar wieder auf Landesverbandsebene kicken, pfeifen wird er jedoch nie wieder. Dazu kommen 126.000 Euro Strafe, die er über 15 Jahre hinweg bezahlen muss. Die Hintermänner des Wettskandals wurden zu verschiedenen Haftstrafen verurteilt, Ante Sapina wurde als Wiederholungstäter kürzlich zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt, das Verfahren befindet sich in der Revision.
Koks-Affäre um Christoph Daum
- Christoph Daum, ehemaliger Bayer-Trainer und designierter DFB-Nationalcoach wurde im Oktober 2000 anhand einer freiwilligen Haarprobe Kokainkonsum nachgewiesen, woraufhin er im Verein fristlos gekündigt wurde und das bevorstehende Amt als Nationalmannschaftstrainer verlor. Die Trennung von seiner Familie sowie eine Schwächephase hätten zum regelmäßigen Kokain-Konsum geführt, so Daum, den diese Geschichte noch bis heute verfolgt und belastet.
- Am 12.1.2001 gab der Zwickauer erstmals den Drogenkonsum zu.
Ein fataler Kopfball
- Das der Titan mal wutentbrannt seinen Zorn rausbrüllt, ist nicht wirklich ungewöhnlich.
- Wenn er aber von 2 Teamärzten begleitet wird und eine große Platzwunde an der Schläfe klafft, muss etwas faul sein. Was war passiert? Am 12. April 2000 empfängt der SC Freiburg die Münchner Bayern, Oliver Kahn legt sich den Ball zum Abstoß zurecht, bevor er niedersackt. Grund dafür war ein Golfball, welchen ein Zuschauer Ihm mit voller Wucht an den Schädel donnerte. Trotz starker Blutung spielte Kahn das Spiel zu Ende, die Bayern gewannen das Spiel. Der erst 16-Jährige Täter, welcher sich bei Kahn und dem SC entschuldigte sowie ein 5-jähriges Stadionverbot akzeptierte, wurde zu 30 Stunden Sozialarbeit verurteilt.
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Nationalheld binnen 90 Minuten
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Das Monster von Sevilla
- Ohne Zweifel ist Deutschland ein Land großer Torhüter, allerdings leisteten sich alle Größen den ein oder anderen Aussetzer, welche einige Gegenspielern noch heute in Ihren Albträumen verfolgen.
- Noch lange bevor Olli Kahn beißen und Tim Wiese Kung-Fu-Tritte zum Besten geben konnte, setzte der ehemalige Nationalkeeper Toni Schumacher eine Marke, die so manchem Franzosen noch heute Schaum vor den Mund kommen lässt.
- Im WM-Halbfinale 1982 rannte der französische Stürmer Battiston kurz nach seiner Einwechslung allein auf den Torwart zu, welcher den geplanten Lupfer erahnte und im Herausstürmen hochsprang und den Mann schwer mit der Hüfte am Kopf erwischte. Dieser brach sich einen Halswirbel, verlor 2 Zähne und trug eine Gehirnerschütterung davon. Das ignorante und unangebrachte Verhalten Schumachers – während Battiston behandelt wurde, spielte er mit dem Ball im Tor; er verzichtete auf einen Krankenhausbesuch und sagte obendrein „Dann zahl ich Ihm seine Jacketkronen“ – führte zu einer außergewöhnlichen Welle des Hasses, Schumacher galt als „Der hässliche Deutsche“ schlechthin, die französischen Fans bezeichneten ihn nach dieser Aktion zudem als „das Monster von Sevilla“ und unangebrachte Vergleiche mit dem Nationalsozialismus machten die Runde.
- Übrigens wurde die Aktion nicht geahndet, Deutschland gewann und die Protagonisten versöhnten sich, wobei Battiston gar nicht als Ankläger in Erscheinung trat.
- Ein interessantes Interview mit dem ehemaligen Torhüter der deutschen Nationalmannschaft findet Ihr hier.
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Nichtangriffspakt von Gijón
- Wer eine Karte für das WM-Gruppenspiel Deutschland-Österreich im Jahre 1982 erwarb, wird dies wohl bitter bereut haben, denn was die beiden Mannschaften auf dem Rasen darboten, war ein Schlag ins Gesicht eines jeden Fußballfans.
- Eine offensichtliche Absprache des Ergebnisses hatte zur Folge, das die Mannschaften nach Hrubeschs 1-0 nach 10 Minuten das Fußballspielen komplett einstellten. Man passte sich den Ball zu, bis ein Gegner ankam und schoss Ihn zum Keeper (keine Rückpass-Regelung). Die Folge waren weder Zweikämpfe noch Torschüsse und, das Allerwichtigste: beide Teams waren qualifiziert, denn genau dieses Ergebnis war benötigt, um Algerien trotz eines gleichen Punktestandes von 4-2 Punkten (2-Punkte-Regelung) nach Hause zu schicken. Der deutsche Kommentator verweigerte irgendwann seine Aufgabe und der österreichische forderte die Zuschauer gar zum Abschalten auf – ein Vorgang, der sich zweifelsfrei nicht allzu oft wiederholen wird. Die Konsequenz daraus bestand darin, das man Gruppenspiele ab der EM 1984 zeitgleich stattfinden ließ, um eine solche Schmach für den Sport nicht nochmal zu ermöglichen.
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Bundesliga-Skandal 1971
Das Wembleytor
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