Die U10 Berlin ist eine U-Bahnlinie mit Geschichte ohne jemals existiert zu haben. Geplant als Ausbau von Weissensee nach Drakestrasse, begann die Idee dahinter bereits in den 1920er Jahren und konkretisierte sich 1953 bis 55 wo der Berliner Senat über den Ausbau der U-Bahn Trasse nachdachte und diesen mit dem sogenannten 200km Plan absegnete. Damals hies die U10 Berlin noch F und es waren neben ihr noch zwei weitere Linien, G und H, geplant, welche dann im Zuge der zeitlichen Entwicklung in U10 umgetauft wurde.
Anfänglich als Bau zwischen Weissensee über die Haltestellen Greifswalder Strasse (Ringbahn Ost), Alexander Platz (Stadtbahn), Potsdamer Platz (Nord-Süd-Verbindung), innsbrucker Platz (Ringbahn Süd) und schliesslich Rathaus Steglitz (Wannsee-Verbindung), wurde dieser zwischenzeitlich eingekürzt, was aber viel wichtiger ist und vielen nicht bekannt, dass im großen Stil die Linie voranschritt und bis heute noch im Verlauf zu verfolgen ist. Etliche Gelder wurden verpulvert für eine U-Bahn, die es am Ende gar nicht gibt. Gerade am Alexanderplatz wurde mit Querverbindung zur S5 eine vollständige neue Spur gebaut, die als direkter Übergang später genutzt werden sollte und jetzt unbenutzt ist.
Der Westen und die U10 Berlin im Ausbaudrang
Während Ost-Berlin noch haderte und den Ausbau nach Westen zwar schon vollends durchgeplant hatte aber wegen der Kosten erstmal einfror und nie wieder auftaute, da der Osten im Generellen keine Gelder für den unterirdischen Asubau bereitstellte, war der Westen bereits voll am Ausbau. Der Innsbrucker Platz bekam eine komplette neue Ausbauebene verpasst, nur für die spätere U10 Berlin und der Bahnhof Kleistpark war ebenfalls bereits vorsorglich ausgebaut, dort wo heute nur die U7 verkehrt. Doch das alles ist gar nichts im Gegensatz zum vollständigen viergleisigen Ausbau der Verbindung zwischen Spichernstrasse und dem Walther-Schreiber-Platz bis zum Rathaus Steglitz. Auf zwei Ebenen wurde ein großangelegtes Gleisbett verlegt und bis heute könnte man darauf U-Bahnen fahren lassen. So auch der Bahnhof Schloßstrasse der ebenfalls über zwei Ebenen gebaut wurde und innerhalb einer Ebene das Umsteigen zwischen den beiden Linien ermöglichen sollte.
[youtube QydWbV1lk_M]Theoretische Option auf Fertigstellung der U10 bleibt theoretisch
Zwischen Walther-Schreiber-Platz und Rathaus Steglitz fährt die U9 übrigens technisch bedingt auf der eigentlich für die U10 geplanten Strecke. Besagte Vorleistung ist übrigens technisch komplett ausgestattet und dürfte entsprechend gekostet haben. Da hat der Steuerzahler extra viel für extra viel nichts bezahlt, die Stadt kann froh sein, dass dieses Bauvorhaben fast schon in der Versenkung der Erinnerung der Bürger verschwunden ist. Der Todesstoss kam 1984 mit Übernahme der BVG (Berliner Verkehrsbetriebe) im Westen Berlins. die zunächst das Projekt wegen Gleiserneuerungen und der späteren Wiedervereinigung gänzlich in Akten verstauben lies. Zwar gäbe es eine theoretische Option auf Fertigstellung doch wird diese von mehreren Seiten als unwahrscheinlich eingestuft, zum Einen weil das liebe Geld fehlt und zum Anderen weil die Stadt selbst nach neuesten Erkenntnissen auf besagter Linie verkehrstechnisch bestens ausgestattet sei. Zudem wurde in den Neunzigern als Ersatz die U3 gebaut. Somit gelten die Ausbauten als Relikt vergangener Planungswut und ein Symbol dessen, dass Berlin zwar kein Geld hat aber dennoch damit prassen kann, wie kein Zweiter.
Wer sich besagte Geisterbahnhöfe einmal nächer anschauen möchte, der kann über die BVG die ein oder andere Besichtigung erhalten.
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Na ja. Da sind schon ein paar Fehler drin in dem Text. Die BVG war schon immer in West Berlin für die U-Bahn zuständig auch für den gesamten Bau der U10 und deren Geisterbahnhöfen wie am Innsbrucker Platz.
1984 hat sich die Reichsbahn von der S-Bahn in West-Berlin getrennt und diese an die BVG übergeben. Damit konnte auf der heutigen S1 wieder gefahren werden und da diese fast parallel zu U10 gefahren wäre wurde die U10 auf Eis gesetzt.
Aufgegeben wurde der Plan übrigens nie, deswegen wurde am Potsdamer Platz in den 90ern auch ein Bahnhof für die U10 unten mitgebaut.
Also die u 10 gibt’s doch. Ich fahre jeden tag mit ihr von weißensee bis Kaiser-Wilhelm-Platz.