Deutschland im Babyfieber: Höchste Geburtenrate seit 1990

Deutschland im Babyfieber: Höchste Geburtenrate seit 1990

Noch nie seit der Wiedervereinigung Deutschlands 1990 wurden in der Bundesrepublik so viele Kinder geboren. Im Durchschnitt brachte 2014 jede Frau im gebärfähigen Alter 1,47 Kinder auf die Welt. Damit stieg die Geburtenrate in Deutschland zum dritten Mal in Folge. Das ergab die aktuelle Erhebung des Statistischen Bundesamts in Wiesbaden.

2014 wurden rund 715.000 Babys geboren

Rund 715.000 Babys erblickten 2014 in Deutschland das Licht der Welt – 4,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Zuletzt gab es über 700.000 Neugeborene im Jahr 2004. 2014 brachte jede Frau zwischen 15 und 49 Jahren 1,47 Kinder zur Welt. Das sind 56 Kinder pro 1.000 Frauen mehr als noch 2013. Da waren es 1,42 Kinder pro Frau.

Im Osten Deutschlands kommen am meisten Kinder zur Welt

Dabei zeigten sich regionale Unterschiede. Auch wenn die Geburtenrate in allen Bundesländern anstieg, waren die ostdeutschen Frauen besonders gebärfreudig. Bei ihnen lag die Geburtenrate bei 1,54 Kindern während im Westen nur 1,47 Kinder auf jede Frau kamen. Sachsen hat mit 1,57 Kindern pro Frau die höchste Geburtenrate, das Saarland mit 1,35 Kindern die niedrigste.

Mütter werden immer älter

Auch beim Alter der Mütter zeigen sich aktuelle Trends. Vor allem Frauen, die 2014 zwischen 29 und 38 Jahre alt waren, bekamen Kinder. Das zeigt, dass Kinderwünsche derzeit erst mit zunehmendem gebärfähigem Alter in die Realität umgesetzt werden. Im Durchschnitt sind Mütter von Erstgeborenen 29,5 Jahre alt gewesen. 2013 waren sie durchschnittlich zwei Monate jünger. Das zweite Kind bekamen die meisten Frauen 2014 im Alter von 32 Jahren.

Kinderzahl je Frau

Neben der Geburtenrate spielt auch die Kinderzahl je Frau eines Jahrgangs eine große Rolle für die Erhebung und damit für die Entwicklung der deutschen Bevölkerung. Die Kinderzahl pro Frau kann erst ermittelt werden, wenn ein Jahrgang das Ende des gebärfähigen Alters erreicht hat. 2014 waren das die Frauen des Jahrgangs 1965. Sie bekamen im Laufe ihres Lebens durchschnittlich 1,55 Kinder. Frauen des Jahrgangs 1941 brachten noch 1,92 Kinder zur Welt.

Positive Aussichten für die Geburtenrate

Damit sich die Anzahl der Geburten in Deutschland weiterhin positiv entwickelt, ist auch die Anzahl der Frauen im gebärfähigen Alter bedeutend. Die Statistiker des Bundesamts sind aber optimistisch, dass die Geburtenzahl noch weitere Jahre stabil bleibt. Seit 2008 ist die Anzahl der Frauen zwischen 26 und 35 Jahren gleich geblieben oder sogar gestiegen. Erst nach 2020 kann es laut Statistischem Bundesamt wieder zu einem Geburtentief kommen.


Foto: Thinkstock, 122401098, Ingram Publishing

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